USA: Bildungsministerium untersucht Verbot von queeren Büchern

USA: Bildungsministerium untersucht Verbot von queeren Büchern
Tausende Bücher mit queeren Themen wurden bereits aus Schulen und Bibliotheken verbannt, auch im US-Bundesstaat Texas. Nachdem eine Bürgerrechtsorganisation nun eine Beschwerde eingereicht hat, interveniert erstmals das Bildungsministerium um zu prüfen, ob diese Form der Zensur rechtens ist.

Es sind rechtskonservative und evangelikale Kräfte, welche derzeit die Bibliotheken und Schulen des Landes auf der Suche nach Büchern mit ihnen unangenehmen Inhalten durchforsten und dann Tausende von Anträge stellen, damit diese Bücher aus dem Unterricht respektive aus den Bücherregalen verschwinden. Darunter fallen unter anderem ebenso Bücher über Rassismus, wie auch jene mit queeren Inhalten - von Kinderbüchern bis Sachbüchern über die sexuelle Orientierung oder die Geschlechtsidentität.

Im vergangenen Juli hat die Bürgerrechtsorganisation American Civil Liberties Union ACLU eine offizielle Beschwerde gegen diese Form der Zensur bei der Regierung Biden eingereicht. Der Auslöser damals war ein Aufruf des Vorstehers des Schulbezirks Granbury im US-Bundesstaat Texas, wonach alle Bibliotheken sämtliche Bücher aus den Regalen entfernen sollen, welche von der sexuellen Orientierung oder von trans Menschen handeln.

Das Bildungsministerium hat nun verlauten lassen, dass sie erstmals in einem solchen Fall intervenieren und eine Untersuchung eingeleitet haben. Man untersuche ob hier ein Verstoss gegen Title IX der Education Amendments aus dem Jahr 1972 vorliege. Dieser Anhang besagt, dass es bei keinem Bildungsprogramm und bei keinen schulischen Aktivitäten, bei welchen Bundesgelder eingesetzt werden, zu Diskriminierungen auf Basis des Geschlechts kommen darf. Dies beinhaltet auch Schwangerschaften, die sexuelle Orientierung und die Geschlechtsidentität.

ACLU zeigt sich zufrieden mit dieser Ankündigung, denn dies zeige, dass auch das Bildungsministerium besorgt darüber sei, dass im ganzen Land immer mehr Gesetz und Richtlinien gegen LGBTI+ erlassen werden, wie eben dieses Verbot von Büchern.

Laut der Organisation PEN America, welche sich für freie Meinungsäusserung und Literatur einsetzt, wurden zwischen Juli 2021 und Juli in diesem Jahr insgesamt bereits 2‘532 individuelle Bücher, und 1’648 Buchtitel aus Bibliotheken verbannt. Seither dürften noch viele mehr dazugekommen sein, da sich immer mehr Schulbezirke in weiteren Bundesstaaten dieser Zensurmassnahme angeschlossen haben.