USA: Texanisches Ministerium löscht LGBTI+ Suizidpräventions-Link von Webseite

USA: Texanisches Ministerium löscht LGBTI+ Suizidpräventions-Link von Webseite
Auf der Webseite des texanischen Gesundheitsministeriums finden sich Kontaktangaben zu verschiedensten Angeboten rund um die Suizidprävention, darunter auch zum Trevor Project, welches sich explizit um queere Jugendliche kümmert. Nun wurde ausschliesslich das Angebot für LGBTI+ überraschend von der Seite gelöscht.

Das Gesundheitsministerium des US-Bundesstaats Texas führt auf seiner Webseite auch ein Hilfsangebot für Menschen, welche suizidgefährdet sind. Dabei waren bislang vier Organisationen aufgelistet, welche verschiedene Zielgruppen ansprechen sollen: So die Veterans Crisis Line, die Suicide Prevention Lifeline, Crisis Text Line und das Trevor Project, welches explizit queere Jugendliche anspricht. Doch vor einigen Tagen ist der Link zur Webseite des Trevor Project als einzige von der Webseite des Ministeriums verschwunden.

Das Trevor Project kritisiert den Schritt der texanischen Behörden scharf: Die Webseite sei zwar auf einem PDF, welches man in Bezug auf die Suizidprävention für Jugendliche runterladen könne, noch aufgeführt, doch diese Datei sei viel schwieriger zu finden. Dass der Link selber auf der Webseite gelöscht wurde, weil er speziell auf LGBTI+ Jugendliche ausgerichtet war, sei nicht nur beleidigend und falsch, sondern auch gefährlich. Man spreche hier schliesslich von einer Gruppe junger Menschen, welche ein viermal höheres Risiko haben, einen Suizidversuch zu unternehmen, als andere Jugendliche im gleichen Alter, schreibt das Trevor Project weiter.

Texas hat in den vergangenen Jahren damit begonnen, verbreitet politische Attacken gegen die LGBTI+ Community zu fahren: Jüngstes Beispiel war eine Verordnung von Gouverneur Greg Abbott, mit welcher Eltern eine Untersuchung wegen Kindsmissbrauch droht, wenn sie ihren trans Kindern den Zugang zu medizischen, geschlechtsangleichenden Behandlungen ermöglichen. Zuvor wurden unter anderem auch schon Bücher mit LGBTI+ Inhalten aus Bibliotheken verbannt, oder trans Jugendliche wurden zum Ziel von transphoben Gesetzen in Bezug auf den Sport oder das Benützen von Garderoben oder Toiletten.