USA: Club Q-Attentäter erhält zusätzlich 55x lebenslänglich

USA: Club Q-Attentäter erhält zusätzlich 55x lebenslänglich
Er hat sich eines Hassverbrechens für schuldig bekannt, und nun wurde das Urteil gegen den 24-jährigen Attentäter des Club Q im US-Bundesstaat Colorado nochmals deutlich verschärft. Eine Bezirksrichterin hat dem ursprünglichen Urteil zusätzlich 55x lebenslänglich hinzugefügt, welche mit 190 Jahren Haft zu verbüssen sind.

In den USA kann für ein Hassverbrechen die Todesstrafe ausgesprochen werden, doch in diesem Fall verzichtete das Gericht darauf, sollte sich der Täter als schuldig bekennen. Dies hat der Attentäter auf den queeren Club Q in Colorado Springs südlich von Denver getan und nun hat eine Bezirksrichterin die neue Strafe für den Mann bekanntgegeben.

Bereits nach dem ursprünlichen Urteil wurde der Attentäter zu 5x lebenslänglich verurteilt, und da er sich nun in insgesamt 74 Anklagepunkten als geständig zeigte und unter anderem zugab, mit dem Motiv Hass gegen LGBTI+ gehandelt zu haben, wurde seine Strafe nochmals massiv erhöhrt. So gab Richterin Charlotte Sweeney bekannt, dass zum ursprünglichen Urteil nochmals 55x lebenslänglich hinzukommen, welche mit 190 Jahren Gefängnis verbüsst werden müssen.

Beim Attentat auf den Club Q in Colorado Springs kamen am 19. November 2022 insgesamt fünf Menschen ums Leben und 22 weitere wurden verletzt. Der Attentäter schoss mit einem Sturmgewehr vom Typ AR-15 wild um sich. Nur durch das beherzte Eingreifen von zwei Clubbesuchern, welche den Täter zu Boden drücken und festhalten konnten, wurden mehr Opfer verhindert.

Dass es sich bei der Tat um ein Hassverbrechen handeln könnte, fanden auch die Ermittler. Ein Manifest, welches der Attentäter online stellte, enthielt zahlreiche rassistische, antisemitische und auch LGBTI+ feindliche Aussagen. Weiter veröffentlichte er rund eine Woche vor der Tat ein Bild in den Sozialen Medien, welches eine Pride und darüber ein Gewehr abgebildet zeigt. Dazu schrieb er als Kommentar „LOL“.

Wie Charlotte Sweeney an die Adresse des Täters in ihrer Urteilsbegründung erklärte, sei die Community stärker als die Rüstung des Mannes, stärker als dessen Waffe und vor allem stärker als dessen Hass. Er sei in einen Safe Space für die Community eingedrungen um dort einen Massenmord zu begehen. Sie hoffe, so fuhr Sweeney fort, dass er nun gelernt habe, dass die Community viel stärker als er selber sei. Weiter unterstrich die Richterin, dass es gerade recht sei, dass er während dem Pride Month für diese Tat verurteilt werde.

Das Attentat auf den Club Q war nur eines von vielen gegen die LGBTI+ Community gerichteten Hassverbrechen in den USA. Das schlimmste war dabei das Attentat auf den Pulse Nightclub in Orlando im Bundesstaat Florida, bei dem im Jahr 2016 insgesamt 49 Personen ums Leben kamen und 53 weitere wurden teils schwer verletzt.