USA: Das Oberste Gericht beurteilt das Verbot von Konversionsmassnahmen
Konversionsmassnahmen entbehren jeglicher wissenschaftlicher Basis und daher werden diese Methoden auch von sämtlichen wichtigen Berufsverbänden, von Ärzten bis zu Psychologen, abgelehnt und verurteilt. Aus diesem Grund haben auch bereits einige Länder, sowie 28 US-Bundesstaaten und die Hauptstadtregion Washington DC, diese LGBTI+ feindlichen und mitunter gefährlichen Praktiken verboten. Einige generell, die meisten, darunter seit dem Jahr 2019 auch Colorado, nur betreffend Minderjährigen.
Eine christliche Therapeutin sieht ihre Meinungs- und Redefreiheit durch dieses Gesetz in Colorado bedroht, und kämpft seit langem vor Gericht dagegen an. Ihrer Meinung nach wird sie durch dieses Gesetz zensuriert, was gegen den ersten Verfassungszusatz verstosse. Damit ist sie bislang stets unterlegen und die Richter haben jeweils geurteilt, dass dieses Gesetz das Verhalten im Beruf regle, und nicht die Aussage an sich.
Auch der Justizminister von Colorado argumentiert ähnlich: Das Gesetz diene dem Schutz junger Menschen vor nicht wissenschaftlichen und gefährlichen Praktiken. Das Gesetz, das Konversionsmassnahmen verbietet sei klug und angemessen, und man werde es auch vor dem Obersten Gericht verteidigen.
Die Therapeutin ging auch nach dem letzten Urteil wieder in Berufung und nun hat das Supreme Court der USA bekanntgegeben, dass man sich dem Fall annehmen werde. Es wird erwartet, dass die Richter in der nächsten Gerichtsperiode, welche im Oktober beginnen wird, darüber entscheiden werden. Wie das Urteil ausfallen wird, ist ungewiss, denn der Supreme Court hat derzeit eine deutliche, konservative Mehrheit von 6 zu 3 Richter.