USA: Der erste LGBTI+ Fall mit Barrett am Supreme Court

USA: Der erste LGBTI+ Fall mit Barrett am Supreme Court
Kaum im Amt als Oberste Richterin, hat Amy Coney Barrett am Mittwoch bereits über einen ersten LGBTI+ Fall mitzuentscheiden. Dabei geht es um einen Adoptionsvermittler in Philadelphia, der sich weigert, gleichgeschlechtliche Paare zu berücksichtigen.

Erst vor wenigen Tagen wurde Amy Coney Barrett als Oberste Richterin vereidigt, und nun kommt es bereits zu einem ersten Test. Das Supreme Court wird nämlich am Mittwoch Anhörungen im Fall Fulton v. City of Philadelphia durchführen. Dabei geht es um einen römisch-katholischen Adoptionsvermittler mit dem Namen Catholic Social Services, welcher sich weigert, gleichgeschlechtliche Paare bei der Platzierung von Kindern zu berücksichtigen. Sie erklären es damit, dass dies ihre religiösen Ansichten verletzen würde.

Als die Stadt Philadelphia im Jahr 2018 erfuhr, dass diese Adoptionsagentur keine Pflegekinder an gleichgeschlechtliche Paare vermittelt, zog man die Handbremse. Fortan wurden keine Aufträge mehr von der Stadt an die Catholic Social Services vergeben, da Philadelphia ein Gesetz kennt, welches die Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung verbietet. Die Agentur reichte darauf Klage ein um ihr Recht, gleichgeschlechtliche Paare ablehnen zu dürfen zu verteidigen. Gemäss den Gerichtsunterlagen macht Catholic Social Services geltend, dass Philadelphia ihre Grundrechte der freien Ausübung ihrer Religion verletze. Philadelphia wiederum stellt sich auf den Standpunkt, dass man Anti-Diskriminierungsrichtlinien verabschieden dürfe um LGBTI+ zu schützen.

Bei diesem Fall wird erstmals auch die frisch bestätigte Supreme Court-Richterin Amy Coney Barrett mitentscheiden. Sie ist selber streng gläubige Katholikin und arbeitete während Jahren für Trinity Schools, welche keine homosexuellen Lehrer*innen zulassen und auch Kinder von gleichgeschlechtlichen Paaren nicht aufnehmen. Keine guten Aussichten für LGBTI+ also...