USA: Extrem LGBTI+ feindlicher Beschluss in Greenville County bleibt bestehen
Eigentlich waren sich die LGBTI+ Aktivisten sicher, dass sie gewinnen werden, und dass eine Motion, welche alle Beschlüsse von vor dem Jahr 2012 aufhebt, durchkommen würde. Damit würde auch einer von 1996, welcher äusserst LGBTI+ feindlich ist, endlich verschwinden. Aufgrund von Befragungen bei den Mitgliedern des Bezirksrats gingen sie von einer deutlichen Mehrheit mit 8 zu 3 Stimmen aus. Doch es kam anders.
Kurz zuvor müssen offenbar im Hintergrund Gespräche stattgefunden haben, welche zwei Abgeordnete zum Umschwenken bewegten, denn bei der Abstimmung stimmten Bob Taylor und Joe Dill plötzlich gegen eine Abschaffung. Damit stand es neu 6 zu 5, und 7 Stimmen wären nötig gewesen für ein rechtskräftiges Resultat. Besonders ärgerlich: Ein Supporter der Motion, Ennis Fant, war ausgerechnet bei diesem Termin aus beruflichen Gründen nicht in der Stadt. Mit ihm wäre die Aufhebung aller Beschlüsse, welche älter als 2012 sind, besiegelt gewesen. Weshalb der plötzliche Umschwung bei den anderen beiden Abgeordneten stattfand, kann nur erahnt werden, und dürfte von religiösen, erzkonservativen Kreisen her kommen.
Dies zeigte sich auch bei der Anhörung durch die Bevölkerung im Vorfeld der Abstimmung. 8 von 10 Redner schwangen quasi mit der Bibel am Rednerpult und sprachen sich gegen eine Abschaffung des Beschlusses aus. Anders sah es hingegen beim Publikum aus, welches in Scharen zu dieser Anhörung gekommen ist. Dort sprach sich rund die Hälfte für die Abschaffung aus.
Upstate Pride, eine lokale LGBTI+ Organisation, will diesen Beschluss weiter bekämpfen und sucht derzeit nach Wegen, um die Abschaffung doch noch hinzubekommen. Eine Möglichkeit wäre ein Referendum und damit eine Volksabstimmung, welche just am Tag stattfinden würde, an welchem auch der künftige US-Präsident gewählt würde. Eine andere Möglichkeit wäre es, dass nur explizit die LGBTI+ feindlichen Teile des Beschlusses abgeschafft würden.
Und darum geht es im Beschluss aus dem Jahr 1996: So wird es dem Bezirk auferlegt, streng gegen den homosexuellen Lebensstil vorzugehen. LGBTI+ Aktivitäten dürfen finanziell nicht unterstützt werden, dafür aber lokale Anti-LGBTI+ Politiker. Die traditionellen Familienstrukturen sollen zudem bewiesenermassen als die beste Möglichkeit für eine positive Entwicklung von Kindern angesehen werden. Damit sind es eigentlich die selben Punkte, nach welchen sich in Polen Städte und Dörfer als LGBTI+ freie Zonen ausrufen, sprich, als Orte, frei von "LGBTI+ Ideologien"...