USA: Jugendlicher begeht nach öffentlichem Outing Selbstmord...
Es waren nur ganz wenige Mitschüler*innen, welche von Channings Bisexualität gewusst haben. Doch nach einer Meinungsverschiedenheit mit einem von ihnen, stellte dieser Screenshots eines sexuell sehr eindeutigen Chatverlaufs auf Snapchat und Instagram, welche Channing mit einem anderen Jungen geführt hat. Channing wusste darauf keinen anderen Ausweg mehr, als sich das Leben zu nehmen.
Dies geschah am 22. September in Manchester im US-Bundesstaat Tennessee. Seither haben die Untersuchungsbehörden unter der Leitung von Staatsanwalt Craig Northcott den Fall untersucht und nun Ende November einen Bericht vorgelegt: Mit dem Abschluss der Untersuchungen durch das Polizeidepartement von Coffee County zu den Umständen, welche zum Tod von Channing S. geführt haben, und zum Strafgesetz im Bundesstaat Tennessee, habe er keinen Anlass gesehen, dass in diesem tragischen Fall ein Verbrechen vorliege. Aus diesem Grund werde keine Anklage erhoben, heisst es von Northcott. Die Familie bleibe in seinen Gebeten, so der Staatsanwalt weiter, und er hoffe, dass Freunde und Familie von Channing ihren Frieden in dieser schweren Zeit finden werde.
Dass die Aussagen von Northcott gerade für Freunde und Familie nicht zufriedenstellend sein dürfte, ist klar. Insbesondere unter Berücksichtigung der Tatsache, dass der Staatsanwalt bereits früher mit äusserst LGBTI+ feindlichen Aussagen auffiel. So erklärte er etwa, dass er häusliche Gewalt bei LGBTI+ Paaren nicht untersuchen werde, da er diese Ehen nicht anerkenne. Zudem versprach er, dass er keine Klagen gegen Standesbeamte erheben werde, welche gleichgeschlechtlichen Paaren keine Heiratsurkunde ausstellen - obwohl er dies eigentlich müsste.
Die Familie von Channing kritisierte Northcott in einer Stellungnahme jedoch nur indirekt, indem sie strengere Gesetze forderten, um solche Taten künftig anklagen zu können. So erklärte Channings Bruder Joshua gegenüber The Tennessean, dass er hoffe, dass bald modernere Gesetze in Kraft treten. Seine Hauptsorge sei das Signal, welches dies an die Kinder und Jugendlichen sende, dass sie nämlich tun und machen können was sie wollen, und dass sie keine Strafen befürchten müssen.
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