USA: Kim Davis verliert einmal mehr - und muss zahlen!
Es sind wieder sehr deutliche Worte, welche das Gericht bei der Urteilsverkündung verwendet: Kim Davis habe nicht das Recht, aufgrund ihrer persönlichen Überzeugungen die Verfassung des Landes zu missachten. Sie habe die Autorität des Staates dazu benutzt um die verfassungsmässigen Rechte der Bürger zu verletzen. Eine Verfassung würde wenig Sinn machen, wenn man sie einfach ignorieren könne, wenn eine Beamtin dies mit ihrem Gewissen begründet, so Richterin Helene White an die Adresse von Davis. Ihr Gewissen müsse sich der Verfassung beugen.
Während dem Prozess hat sich Davis, wie bereits zuvor, wieder auf die Religionsfreiheit berufen, doch dieses Argument liess die Richterin, wie schon in den Instanzen zuvor, wieder nicht gelten. Die Standesbeamtin kämpft nämlich mittlerweile seit fast einem Jahrzehnt dagegen an, um keinen Schadenersatz, sowie Gerichts- und Anwaltskosten bezahlen zu müssen. Weiter will sie, dass ihre Religion über den Grundrechten ihrer Mitmenschen steht.
Angefangen hat alles im Jahr 2015 als das Oberste Gericht der USA die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare geöffnet und damit im ganzen Land eingeführt hat. Kim Davis war damals Standesbeamtin in Rowan County im US-Bundesstaat Kentucky und sie weigerte sich, aus religiösen Gründen fortan Ehelizenzen auszustellen. Sie verbrachte sogar einige Nächte im Gefängnis, weil sie sich immer weiter geweigert hat. Da sie von den betroffenen, gleichgeschlechtlichen Paaren auch vor Gericht angeklagt wurde, müsste sie längst Schadenersatz, sowie Anwalts- und Gerichtskosten bezahlen - doch trotz etlicher Niederlagen zieht sie die Urteile immer weiter. Die Summe, welche sie mittlerweile zu bezahlen hat, beläuft sich bereits auf mehrere hunderttausend Dollar.
Unterstützt wird Kim Davis von der erzkonservativen Gruppierung Liberty Counsel. Ihnen geht es dabei längst nicht mehr um das Geld, ihr Ziel ist der Oberste Gerichtshof der USA. Dort angekommen möchten sie erreichen, dass die Entscheidung aus dem Jahr 2015 über die Ehe für alle wieder rückgängig gemacht wird.