USA: Lehrerin wurde gefeuert, weil sie aus LGBTI+ Buch vorlas
Es war im März 2023 als Lehrerin Katherine Rinderle ihrer fünften Klasse an der Due West Elementary School im US-Bundesstaat Georgia aus My Shadow is Purple vorgelesen hat. Das Buch wurde auch an der Messe für Lehrmittel vorgestellt und handelt von einem Kind, welches sich seiner Geschlechtsidentität unsicher und auf der Suche nach Akzeptanz ist.
Nachdem sich ein Elternteil beim Schulleiter beschwert hat, wurde der Fall an die Schulbehörde des Bezirks Cobb County weitergeleitet. Dort wurde die Lehrerin erst suspendiert und einige Monate später erhielt sie schliesslich sogar die Kündigung. Diese will sie aber nicht einfach so akzeptieren, und so reichte sie eine Klage gegen diese Entscheidung ein.
Sie beruft sich dabei auf den Title IX, der die Diskriminierung auf Basis des Geschlechts im Bildungsbereich verbietet. Von der Regierung Biden erhält Rinderle zudem Rückendeckung, denn diese hat bereits zuvor erklärt, dass unter dem Title IX nicht nur das Geschlecht, sondern auch die sexuelle Orientierung und die Geschlechtsidentität gemeint ist. Es sei unmöglich queere Menschen zu diskriminieren ohne das Geschlecht dabei mit zu berücksichtigen, so die Regierung.
Unterstützt wird die Klage zudem von einer weiteren Lehrperson, sowie von einer Schülerin. Sie wollen damit auf das derzeitige Umfeld an den Schulen im Bundesstaat aufmerksam machen, welches sie als feindselig gegenüber Menschen und ihren Geschlechtsidentitäten bezeichnen. Daneben setzten auch das Justizministerium der Regierung Biden, sowie die Bundesstaatsanwälte von nicht weniger als 16 US-Bundesstaaten, sowie die Hauptstadtregion District of Columbia, ein gemeinsames Schreiben an das zuständige Gericht auf, um die Lehrerin zu unterstützen.
Dies ist ein eindrückliches und mittlerweile seltenes Zeichen von Einigkeit, und es zeigt die Wichtigkeit, aber auch die enorme Tragweite dieses Falls. Wie es vom Southern Poverty Law Center heisst, habe diese Klage Auswirkungen auf die Zukunft der öffentlichen Bildung im ganzen Land. Alle Schüler:innen hätten die Freiheit verdient, an Schulen zu lernen, welche ihre Identität anerkennen, und sowohl das Justizministerium, sowie die 16 Bundesstaaten unterstützen dies ganz klar.
Die Schule, von welcher die Lehrerin entlassen wurde, hält mit den Richtlinien des sogenannten Divisive Concepts entgegen, welches LGBTI+ Inhalte an Schulen verbietet, denn all dies sei „spalterisch“ und dividiere die Schulklassen auseinander. Dem Widersprechen aber die Bundesstaaten, in dem sie erklären, dass diese Auslegung des Divisive Concepts dazu führe, dass es queeren Schüler:innen im Schulbezirk schade. Die Bildungspolitik habe aber die Aufgabe, gerade LGBTI+ Jugendliche zu schützen und ihre Schulbildung zu fördern.