USA: Verlage und Autor:innen verklagen den Bundesstaat Florida

USA: Verlage und Autor:innen verklagen den Bundesstaat Florida
Sie wollen sich die einschneidenden Bücherverbote nicht mehr länger gefallen lassen und deshalb haben sechs renommierte Verlage, sowie mehrere Autor:innen eine Klage gegen den Bundesstaat Florida und das Bildungsministerium der Regierung von Ron DeSantis eingereicht. Die Klage richtet sich gegen ein Gesetz, welches Bücherverbote an Schulen noch weiter erleichtern soll.

Mit Penguin Random House, Hachette, Harper Collins, Simon & Schuester, SourceBooks und Macmillan haben gleich sechs renommierte Verlage in Orlando eine Klage gegen das Bildungsministerium von Florida, sowie gegen die Schulbehörden von Orange County und Volusia County eingereicht. Zudem haben sich auch noch mehrere Autor:innen, darunter John Green und Julia Alvarez, der Klage angeschlossen.

Dabei geht es um den House Bill 1069, welcher es erleichtern soll, gewisse Bücher an Schulen zu verbieten. So geht es laut dem Gesetz um Bücher mit sexuellen Handlungen und "pornografischen" Inhalten, doch es hat sich gezeigt, dass gewisse Schulbezirke den HB 1069 dazu nutzen um gleich alle Bücher etwa mit LGBTI+ Inhalten aus den Regalen der Schulbibliotheken zu entfernen.

Die klagenden Parteien sehen darin eine Verletzung des ersten Verfassungszusatz, der freien Meinungsäusserung. So würden mit diesem Gesetz die Rechte von Verlegern, Autor:innen, Lehrer:innen und Schüler:innen verletzt. Dieses Gesetz werde dazu benutzt um Bücher aus Schulen und Bibliotheken zu verbannen, welche nicht im Entferntesten obszön seien, da der Wortlaut des Gesetzes viel zu weit gefasst und ausgelegt werde.

Seit das Gesetz im Juli 2023 eingeführt wurde, sind laut dem Freedom to Read Project bereits Tausende von Büchern aus den Regalen verschwunden. Und falls nicht der HB 1069 als Argument hinzugezogen wurde, dann nutzte man den HB 1557, das sogenannte Don't Say Gay-Gesetz, welches zum Ziel hat, sämtliche queeren Themen aus den Schulen und deren Umfeld zu verbannen. Auch dieses wurde von der Regierung Ron DeSantis eingeführt.

Beim Bildungsministerium zeigt man sich derweil gelassen, wenn es um die Klagen geht, und man tut sie als ein Witz ab. Es gebe gar keine Bücher, die in Florida verboten seien, sexuell explizite Inhalte seien aber für den Unterricht an Schulen nicht geeignet, heisst es in einer ersten Stellungnahme.

Die nun eingereichte Klage ist nicht die Erste: Bereits zuvor, im Mai 2023, reichte mit Penguin Random House, die weltweit grösste Publikumsverlagsgruppe eine Klage gegen den Schulbezirk Escambia ein, weil dort ebenfalls Tausende von Büchern aus den Regalen geräumt wurden.