USA: Queere Themen dürfen doch wieder in Schulzimmern angesprochen werden
An Floridas Schulen wurde der sogenannte Parental Rights in Education Act, besser bekannt als Don‘t Say Gay-Gesetz, unterschiedlich interpretiert und es führte insbesondere unter Lehrer:innen und den Schulbehörden zu enormen Unsicherheiten, denn schliesslich drohte stets eine Klage von Eltern, sollte gegen das ohnehin schwammig formulierte Gesetz verstossen werden. Dies führte dazu, dass Lehrer:innen entlassen wurden, weil sie der LGBTI+ Community angehören, oder dass sogar Wörterbücher aus Schulbibliotheken entfernt wurden, weil sie queere Begriffe erklärten.
Verschiedene Gruppierungen haben darauf Klage gegen das äussest feindliche und diskriminierende Gesetz eingereicht, und nun liegt ein aussergerichtlicher Vergleich vor, welcher mit den Bildungsbehörden des Bundesstaats gefunden wurde. So sind queere Themen neu nur dann verboten, wenn sie quasi als Instruktionen, als Anleitung in Bezug auf die sexuelle Orientierung oder die Geschlechtsidentität verstanden werden können. Die reine Diskussion darüber ist aber neu wieder erlaubt. Weiter wird betont, dass das Gesetz neutral sei, also sowohl für queere, als auch für heterosexuelle Themen gelte.
Damit wurde nun präzisiert, dass Themen rund um die sexuelle Orientierung und die Geschlechtsidentität in Schulzimmern nicht mehr verboten werden. Gay-Straight Alliance-Gruppen dürfen wieder erlaubt sein und auch Anti-Bullying-Richtlinien, welche zum Schutz von queeren Personen eingeführt wurden, müssen nicht aufgehoben werden.
Auch was das Verbot von Tausenden von Büchern an Schulen und Bibliotheken betrifft, konnte eine Einigung mit den Behörden getroffen werden. So werden Bücher, etwa wenn ein gleichgeschlechtliches Paar in einer Geschichte vorkommt, nicht als „Anleitung“ verstanden und somit sind sie auch wieder erlaubt. Schliesslich sei eine Matheaufgabe, in der Äpfel gezählt werden, auch keine Anleitung um zum Obstgärtner zu werden.
Organisationen wie Equality Florida gingen wegen dem Don‘t Say Gay-Gesetz hart ins Gericht mit der Regierung: Es widerspiegle die unersättliche Lust auf Zensur. Freie Staaten würden aber weder Bücher verbieten noch Communities aus den Klassenzimmern verbannen. Freie Staaten würden auch keinen Krieg gegen LGBTI+ führen um damit auf billige Art und Weise politisch Punkte zu sammeln, so die Organisation weiter. Diese Politik der Zensur eskaliere und werde dazu führen, dass immer mehr Lehrer:innen und Familien aus dem Bundesstaat abwandern.
Mit dem nun getroffenen, aussergerichtlichen Vergleich zeigten sich sowohl die Bildungsbehörden wie auch die Vertreter unter anderem von LGBTI+ Organisationen einverstanden.