USA: Nach trans Menschen geraten nun andere Mitglieder der LGBTI+ Community ins Visier

USA: Nach trans Menschen geraten nun andere Mitglieder der LGBTI+ Community ins Visier
Beim Stonewall National Monument hat die Regierung Trump bereits ganze Arbeit geleistet und die Sichtbarkeit von trans Menschen von der offiziellen Webseite gelöscht. Doch nun ging die Regierung einen Schritt weiter und begann auch die Erinnerung an weitere Mitglieder der LGBTI+ Community zu löschen.

Bereits kurz nach seinem Amtsantritt hat die Regierung Trump begonnen, den Verdienst und die Geschichte von trans Menschen von der offiziellen Webseite des Stonewall National Monuments zu löschen. Dies, obwohl gerade sie bekanntermassen die Ersten waren, welche sich gegen die Polizei zur Wehr setzten und so das geschichtsträchtige Ereignis und damit den Beginn der modernen LGBTI+ Bewegung erst in Gang setzten.

Nun ging die Regierung Trump mit ihrer feindlichen Politik weiter und nahm auch andere Mitglieder der LGBTI+ Community ins Visier um deren Beitrag zur Geschichte auszulöschen. So wurden nach den trans Menschen nun auch die Erwähnungen an bisexuelle Menschen von der offiziellen Webseite gelöscht.

Zuerst wurde das unter Biden benutzte Akronym LGBTQ+ bereits im Februar in LGB umgeschrieben, und wie die amerikanische Journalistin und trans Rights Aktivistin Erin Reed nun schreibt, wurde das Akronym nun ganz gelöscht und durch „Gay & Lesbian“ ersetzt. Damit wird auf der Webseite suggeriert, dass nur Schwule und Lesben an den Stonewall Unruhen beteiligt waren, obwohl dies nachweislich nicht der Fall war. So werden bisexuelle Menschen nur noch zwei Mal auf der gesamten Webseite genannt, im Gegensatz zu acht Mal, bevor die Texte erneut angepasst wurden.

Dass diese Aktion sehr unkoordiniert und auch ziemlich willkürlich abläuft, zeigt etwa die Tatsache, dass die Bilder der beiden wohl berühmtesten trans Aktivistinnen Marsha P Johnson und Sylvia Rivera noch immer unter der Rubrik „Education“ auf der Stonewall-Webseite zu sehen sind. Beide waren quasi die Anführerinnen bei den Unruhen rund um das Stonewall Inn in New York.

Es sind aber nicht nur die Seiten der National Monuments, welche durch die Regierung Trump „überarbeitet“, oder besser gesagt, zensuriert wurden, sondern auch zahlreiche weitere mit teils weitreichenden Konsequenzen. So wurden beispielsweise auch LGBTI+ Inhalte von Seiten des Gesundheitsministeriums oder des Center for Disease Control and Prevention (CDC) gelöscht, mit teils herben Konsequenzen, gerade wenn es etwa um die HIV-Prävention geht.

Aber auch bei Statistikseiten wurden queere Menschen gelöscht. So fehlen nun Statistiken rund um LGBTI+ feindliche Hassverbrechen. Auch werden diese Zahlen durch die aktuelle US-Regierung möglicherweise gar nicht mehr erhoben, quasi, was nicht statistisch ausgewertet wird, existiert auch gar nicht.

Bild: © AviationFreak -  Creative Commons CC0 1.0 Universal Public Domain Dedication.