USA: Neben der Schweiz erhält auch Kamerun einen schwulen Botschafter

USA: Neben der Schweiz erhält auch Kamerun einen schwulen Botschafter
Nicht nur die Schweiz hat neu einen schwulen US-Botschafter, sondern, der Senat hat nun mit Christopher Lamora auch für Kamerun einen schwulen Botschafter bestätigt - dies notabene in einem Land, welches Homosexualität noch immer kriminalisiert. Lamora hat jedoch bereits Erfahrungen diesbezüglich, hat er doch zuvor in der US-Botschaft in Ghana gearbeitet.

Bereits seit August war bekannt, dass der 41-jährige Scott Miller für den Posten des US-Botschafters in Bern vorgesehen ist. Nun wurde der bekannte LGBTI+ Aktivist und Philanthrop durch den Senat bestätigt. Er wird Ed McMullen ersetzen, der durch Donald Trump für die amerikanische Botschaft in der Schweiz eingesetzt wurde.

Ebenfalls für den Posten eines US-Botschafters bestätigt wurde Christopher Lamora, und zwar für Kamerun, was gerade in der lokalen LGBTI+ Community für Begeisterung sorgte. Unglaublich, Joe Biden, wir lieben Sie, erklärte etwa die bekannte Anwältin für LGBTI+ Rechte, Alice Nkom, als Lamora bestätigt wurde. Willkommen Botschafter Christopher Lamora, willkommen in Kamerun, dem Land der Toleranz, der Gastfreundschaft und der Brüderlichkeit, so die Anwältin weiter.

Für Lamora dürfte das neue Amt auch zu einer Herausforderung werden, ist Homosexualität in Kamerun doch verboten und gleichgeschlechtliche Aktivitäten können mit bis zu fünf Jahren Haft bestraft werden. Dieses Gesetz wird auch tatsächlich immer noch angewandt.

Der neue Botschafter in Kamerun hat aber diesbezüglich bereits viele Erfahrungen, war er doch bis jetzt als stellvertretender Missionschef in der US-Botschaft in Ghana beschäftigt, ein Land, welches gleichgeschlechtliche Aktivitäten ebenfalls kriminalisiert. Er ist zudem bereits seit längerem im Dienst des US-Aussenministeriums und hat bereits viele Erfahrungen in verschiedensten, diplomatischen Funktionen gesammelt.

Nach seiner Nomination als Botschafter von Kamerun, dankte Lamora in einer Stellungnahme seinem Ehemann Eric, und er erklärte auch, dass Kamerun derzeit vor vielen Herausforderungen stehe, unter anderem die zunehmende Gewalt in gewissen Gebieten. Niemand, der den Frieden in Kamerun zu untergraben versuche, erhalte Unterstützung oder erfahre Toleranz von den USA, weder Mitglieder der Sicherheitskräfte oder separatistische Gruppierungen, so Lamora weiter. Auf die Rechte für LGBTI+ ging er damals aber nicht explizit ein, sondern er erklärte nur, dass es noch viel Arbeit gebe um die Demokratie und die Menschenrechte auszubauen.

Dass nicht alle ob der Wahl von Christopher Lamora begeistert sind, liegt auf der Hand. So forderte etwa Etienne Bakaba, ein Priester der katholischen Kirche, die Regierung von Kamerun auf, dass sie Lamora aufgrund dessen Sexualität als Botschafter ablehnen solle. Der Vatikan habe dies 2015 bereits mit einem schwulen US-Botschafter gemacht, und die Regierung in Kamerun sollte dasselbe tun. Er wolle nur daran erinnern, so Bakaba, dass Homosexualität in Kamerun noch immer ein Verbrechen sei.