USA: NYC-Polizei stellt Undercover-Einsätze auf WCs ein
Wann die Port Authority Police genau damit begann, gezielte Undercover-Aktionen auf den WCs des New Yorker Haupt-Busterminals durchzuführen ist nicht bekannt, aber im Jahr 2005 wurden sie in einem Gerichtsurteil für schuldig befunden, einen Mann ungerechtfertigter Weise der Unsittlichkeit beschuldigt zu haben.
Auch 2014 kam es wieder zu falschen Anschuldigungen: Damals wurden Cornell Holden und Miguel Mejia in den WCs verhaftet, nachdem ein Polizist in zivil sie beschuldigt hat, dass sie neben ihm am Pissoir masturbiert hätten. Die beiden Opfer schlossen sich darauf 2017 einer breitangelegten Klage gegen die Polizei an, welche von der Legal Aid Society und Winston & Strawn LLP geführt wurde.
Wie die Kläger ausführten, kam es in der Vergangenheit immer wieder zu unrechtmässigen Verhaftungen, so etwa auch 2013, weshalb man darauf im Jahr 2017 zusammen mit Holden und Mejia diese Klage angegestrebt habe. Es sei ein diskriminierendes Muster innerhalb des Port Authority Police Department (PAPD) aufgefallen, werfen die Ankläger der Polizei vor.
Nach jahrelangen Prozessen kam es nun zu einer Einigung: Die Polizei stellt die Patrouillien in den WC-Anlagen ein und verpflichtet alle Beamt:innen zu einem LGBTI+ Training. Das Busterminal soll zudem nun geschlechtsneutrale WCs mit Einzelkabinen erhalten. Zudem wurde das PAPD verpflichtet, 25'000 US-Dollar Schadenersatz an Mejia und 15'000 Dollar an Holden zu bezahlen.
Die klagende Legal Aid Society zeigte sich erfreut über die Entscheidung und erklärte, dass diese Art von blanker Homophobie in der Polizei keinen Platz haben dürfe. Mit der nun erzielten Einigung soll sichergestellt werden, dass es in Zukunft nicht mehr zu solchen Fällen von Machtmissbrauch kommen könne.
Auch Miguel Mejia erklärte in einer Stellungnahme, dass er sich nun als Pendler sicherer fühle, denn er komme täglich am Busterminal in New York City vorbei. Er fühle sich auch daher sicherer, da die Reformen nun umgesetzt werden, damit Personen wie er nicht mehr einfach für das, was er sei, oder wie er aussehe, verhaftet werden.