USA: OnlyFans, Luxusartikel und Casino: Bericht belastet George Santos schwer

USA: OnlyFans, Luxusartikel und Casino: Bericht belastet George Santos schwer
Er soll im grossen Stil Wahlkampfgelder für OnlyFans und für Designer-Luxusartikel missbraucht haben: Dies das Fazit des nun veröffentlichten Berichts der Ethikkommission des Repräsentantenhauses über George Santos - und es kommt wohl bald noch viel dicker für den Republikaner.

Eine Abstimmung über seine Amtsenthebung hat der schwule, republikanische Abgeordnete George Santos bereits überstanden, doch nun wurde der Bericht der Ethikkommission des Repräsentantenhauses veröffentlicht, und dieser ist vernichtend. Die Vermutungen rund um den Politiker, der für New York in der grossen Kammer des US-Kongress sitzt, haben sich demnach offenbar weitgehend bestätigt. So soll er jene Gelder, welche er während seinem Wahlkampf gesammelt hat, grosszügig für persönliche Vorlieben missbraucht haben.

Die Vorwürfe, welche im Bericht genannt werden, sind happig. So soll er sich vor Thanksgiving, ohne die Wahlkampfkommission oder seine Spender zu informieren, rund 20'000 Dollar an Wahlkampfspenden von seiner Kongresskampagne illegal überwiesen haben. Dieses Geld nutzte er offenbar um seinen ausschweifenden Lebensstil zu finanzieren.

So soll er die Spenden beispielsweise bei OnlyFans für Pornographie ausgegeben haben. Doch auch die Ausgaben bei Designern oder für Reisen, welche nun öffentlich wurden, zeigen auf eindrückliche Weise, welch verschwenderischen Lebensstil sich Santos offenbar durch seine Unterstützer bezahlen liess: Rund 10'000 Dollar soll er bei Labels wie Ferragamo und Hermes ausgeben haben. Weitere 2'900 Dollar kommen für Botox-Behandlungen dazu, und bei Casino-Besuchen in Atlantic-City gab er nochmals 2'280 Dollar von eben diesem Geld aus.

Nach der Veröffentlichung des Berichts teilte George Santos wieder über die Sozialen Medien aus: Der Bericht sei ungerecht und voreingenommen, wetterte er. Gleichzeitig erklärte er, dass er sich im kommenden Jahr nun doch nicht zur Wiederwahl stellen werde.

Ob er überhaupt seine erste Amtszeit vollenden kann, ist mehr als ungewiss, denn es wird erwartet, dass es nun nach der Veröffentlichung des Berichts der Ethikkommission erneut zu einer Abstimmung über eine Amtsenthebung von George Santos kommen wird. Viele Abgeordnete haben bei der ersten Abstimmung gegen eine Amtsenthebung gestimmt, da sie erst diesen Bericht abwarten wollten. Nun, nach der Veröffentlichung und dem vernichtenden Urteil, dürften sich noch mehr Abgeordente gegen Santos stellen. Eine Abstimmung wird nach dem 28. November erwartet, nach der Thanksgiving-Pause des Kongress.

Dieser Bericht ist längst nicht das einzige Problem, mit welchem sich George Santos derzeit konfrontiert sieht. Während dem Wahlkampf hat er in ziemlich all seinen Lebensbereichen Unwahrheiten verbreitet, von seiner beruflichen Karriere bis hin zu seiner Familie. Wegen Betrugs und Identitätsdiebstahl wurde der Politiker mittlerweile in 23 Punkten angeklagt. Da auch der Bericht der Ethikkommission ans Justizministerium weitergeleitet wurde, dürfte dies noch weiteres Ungemach für Santos bedeuten. Bislang hat er sich immer in allen Belangen als unschuldig bekannt.