USA: Politiker fordern Aufhebung vom Patent des PrEP-Medikaments

USA: Politiker fordern Aufhebung vom Patent des PrEP-Medikaments
Immer mehr Politiker in den USA fordern die Regierung auf, das Patent für Truvada aufzuheben um damit Generika zuzulassen und die Kosten für das PrEP-Medikament zu senken. Da die Entwicklung teilweise mit staatlichen Mitteln finanziert wurde, hätte der Staat die Möglichkeit, das Patent aufzuheben....

Aktuell nehmen laut der Clinton Foundation 225‘000 Personen in den USA PrEP, die Mehrheit davon sind MSM, also Männer, die Sex mit Männern haben. Würden aber noch mehr Truvada nehmen, könnte auch der Preis für das Medikament deutlich gesenkt werden, zudem würden sich weniger mit dem HI-Virus anstecken. Da die Entwicklung des Medikaments zudem mit staatlichen Mitteln finanziert wurde, hätte das National Institute of Health zudem die Möglichkeit, das Patent aufzuheben.

Die Kosten für Truvada sind in den USA, wie auch in der Schweiz, enorm hoch. Auch wenn es in den USA vom Hersteller, der Gilead Sciences, Hilfsprogramme für Risikogruppen gibt, welche teilweise auch von den Städten unterstützt werden, so ist es für die meisten Personen, welche das Medikament gerne nutzen würden, kaum finanzierbar, wenn sie über keine entsprechende Krankenversicherung verfügen oder an einem Ort leben, wo Truvada kostenlos oder zumindest günstiger abgegeben wird. Einige Versicherungsgesellschaften weigern sich zudem, die Kosten für das Medikament zu übernehmen.

Christian Urrutia, Mitbegründer der PrEP4All Collaboration, erklärt, dass Gilead Sciences pro Monat rund 2000 Franken verrechne, und dies für ein Medikament, deren Monatsration in der Herstellung nur 6 Franken koste, und deren Forschung erst noch komplett durch staatliche Mittel oder durch Charity-Organisationen finanziert wurde. In anderen Ländern würde das Medikament jährlich teilweise weniger als 100 Franken kosten, und in den USA müsse man mehr als 20‘000 Franken berappen.

Nun fordern immer mehr Politiker, dass das National Institute of Health seine Möglichkeiten ausnützt und das Patent aufhebt, darunter ist auch Corey Johnson, der Sprecher des Stadtrats von New York, welcher selber schwul ist und öffentlich bekannt gab, dass er selber HIV-positiv ist. Damit könnten Generika hergestellt werden, welche dann zu einem Bruchteil abgegeben werden könnten. Dies machen unter anderem bereits Thailand und auch Brasilien.

Truvada wird sowohl von HIV-Positiven als Teil der Behandlung verwendet, aber auch als Prävention zum Schutz vor einer Infizierung mit dem HI-Virus.

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