USA: Pornhub geht in zwei weiteren US-Bundesstaaten offline
Alle, welche in Montana oder North Carolina seit dem 1. Januar Webseiten mit pornografischen Inhalten besuchen möchten, müssen zuvor ihr Alter mit ihrer ID-Nummer verifizieren. Pornhub wollte sich diesem Druck aus der Politik nicht beugen, und hat kurzerhand entschieden, ihre Plattform in diesen beiden Bundesstaaten offline zu nehmen. Dabei geht es ihnen nicht grundsätzlich darum, dass ihre User:innen einen Alternachweis erbringen müssen, sondern vielmehr um die Art und Weise des Gesetzes.
So sieht es Pornhub mitunter als Sicherheitsrisiko an, wenn das Alter und andere persönliche Angaben basierend auf der eigenen ID mit Drittanbietern geteilt werden müssen. Diese sensiblen Daten, welche unter anderem schlussendlich auch die sexuellen Präferenzen der besuchten Seiten offenbahren können, wären gerade für Hacker ein beliebtes Ziel. Weiter würde diese Form der Verifikation dieser User:innen auf jene Webseiten loten, welche sich nicht an die Gesetze halten und solche Inhalte trotzdem anbieten.
Geht es nach Pornhub dann sollen die einzelnen Geräte wie Computer oder Smartphones entsprechende Sperren haben, um den Zugang zu Seiten mit pornografischen Inhalten zu unterbinden. Dies gehört heute etwa an Schulen oder auch bei Smartphones von Kindern bereits zum Standard. Pornhub schreibt daher weiter, dass man sich zu diesem schweren Schritt entschieden habe, die Webseite in North Carolina und Montana offline zu nehmen, bis andere Massnahmen anstelle des jetzigen Gesetzes in Kraft treten.
Weiter ist für Pornhub und andere Plattformen klar, welche Motivation hinter diesen Gesetzen steckt: Unter dem Deckmantel des Schutz der Kinder wolle man vielmehr die moralischen Ansichten durchdrücken und damit die Meinungsfreiheit der Bürger:innen einschränken. Dieses Gesetz basiere denn auch nicht auf wissenschaftlichen oder technologischen Fakten, sondern sei vielmehr von Ideologie und der Moral geprägt.
Zuvor ging Pornhub bereits in Utah offline, wo ein ähnliches Gesetz im Mai 2023 in Kraft trat. Auch Arkansas, Louisiana, Mississippi und Texas haben bereits solche ID-Checks in Kraft oder geplant. In Texas hat ein Gericht ein entsprechendes Gesetz aufgehoben, nur einen Tag bevor es tatächlich in Kraft getreten wäre. Dort haben PornHub und andere Seiten gegen das Gesetz geklagt und schliesslich Recht erhalten. Das Gesetz verstosse gegen den 1. Zusatzartikel der Verfassung, der die Rede- und Pressefreiheit betrifft.