USA: Präsident Biden ehrt zwei LGBTI+ Aktivisten im Weissen Haus
Das wichtigste Amt in den USA hat nicht der Präsident inne, sondern die Bürger:innen, erklärte Joe Biden kurz bevor er zwanzig Amerikaner:innen für ihre Verdienste mit der Presidential Citizens Medal auszeichnete. Es heisse "Wir, das Volk", und auf diesen Worten sei die ganze Nation aufgebaut, und das sei keine Übertreibung, so der US-Präsident im Weissen Haus weiter. Die Presidential Citizens Medal ist die zweithöchste zivile Auszeichnung, welche in den USA verliehen werden kann.
Kurz vor dem Ende seiner Amtszeit hat Biden nun zwanzig Bürger:innen damit geehrt, darunter auch die lesbische Anwältin Mary Bonauto und der schwule Anwalt Evan Wolfson. Beide hatten auf dem Weg zur Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare eine wichtige Rolle inne. Schliesslich war es das Urteil Obergefell v. Hodges des Supreme Court im Jahr 2015, welcher die Ehe für LGBTI+ Paare in den gesamten USA legalisierte.
Mary Bonauto hat den Fall vor dem Obersten Gericht vertreten und damit dazu beigetragen, das Recht aller Amerikaner:innen zu schützen, dass sie jene Person heiraten dürfen, welche sie lieben, erklärte ein Sprecher des Weissen Haus. Bereits seit 1990 kämpfte sie als Anwältin für die Ehe für alle. 2012 war sie auch mit dabei als mit Maine der erste Bundesstaat mit einer Volksinitiative gleichgeschlechtlichen Paaren die Möglichkeit gab, zu heiraten.
Evan Wolfson wiederum arbeitete seit Ende der 1980er und bis 2001 für den Lambda Legal Defense and Education Fund. Danach gründete er die Organisation Freedom to Marry, mit welcher er für die Ehe für alle kämpfte. Nachdem das Ziel durch das Supreme Court-Urteil erreicht wurde, löste er die Organisation per 2016 auf. Wie ein Sprecher des Weissen Haus erklärte, habe Wolfson die Bewegung zur Gleichstellung der Ehe angeführt und so Millionen von Menschen in allen 50 US-Bundesstaaten das Grundrecht gegeben, zu lieben, zu heiraten und sich selbst zu sein.
Neben den beiden LGBTI+ Aktivisten wurden unter anderem auch noch ehemalige Senator:innen und Kämpfer:innen für die Menschenrechte in den verschiedensten Bereichen geehrt. Unter ihnen waren auch Liz Cheney und Bennie Thompson. Die ehemalige Kongressabgeordnete Cheney, eine Republikanerin, wie auch Thompson, ein Demokrat, spielten ein wichtige Rolle im Ausschuss, der die Unruhen und die Erstürmung des Kapitols in Washington DC am 6. Januar 2021 untersuchten.