USA: Republikaner muss zwei Drag Queens je 100'000 $ wegen Verleumdung zahlen

USA: Republikaner muss zwei Drag Queens je 100'000 $ wegen Verleumdung zahlen
Worte können teure Konsequenzen haben, vor allem wenn es sich um falsche Anschuldigungen und haltlose Unterstellungen handelt. Dies musste ein republikanischer Abgeordneter eben erfahren, der zwei Drag Queens öffentlich verunglimpft hat. Nach einem zwei Jahre andauernden Rechtsstreit hat er nun eingewilligt, je 100'000 Dollar an die Kläger zu zahlen und sich öffentlich zu entschuldigen.

Eigentlich ging es in der Debatte im Abgeordnetenhaus des US-Bundesstaats New Hampshire im Februar 2022 um Hintergrundchecks für Mitarbeitende und freiwillige Helfer:innen in Bibliotheken. Der republikanische Abgeordnete David Love lenkte aber die Diskussion auf eine Drag Queen Story Time, welche 2019 in Nashua stattfand. Dabei bezeichnete er Robert Champion, der dort als Drag Monique Toosoon auftrat, als verurteilten Sexualstraftäter.

Bereits zuvor, während einem Treffen in Derry im Jahr 2021, hat er zudem Michael McMahon, der als Drag Queen Clara Divine auftritt, beschuldigt, dass er zu weit gegangen und Kindern zu nahe gekommen sei. Sowohl Champion wie auch McMahon wollten diese falschen Anschuldigungen und haltlosen Unterstellungen nicht einfach so hinnehmen und so verklagten sie den Politiker.

Nach einem nun rund zwei Jahre andauernden Rechtsstreit haben sich David Love und die beiden Drag Queens nun geeinigt: Der Republikaner zahlt sowohl Robert Champion wie auch Michael McMahon je 100'000 Dollar, rund 84'500 Schweizer Franken.

Als weiterer Teil ihrer Einigung hat der Politiker zudem eingewilligt, öffentlich über die Sozialen Medien einen Post zu veröffentlichen, in welchem er seine Aussagen korrigiert. So muss er erklären, dass seine Informationen falsch gewesen sind, dass er sich bei Robert und Michael entschuldige, und dass er sich dazu bereit erklärt habe, ihnen je 100'000 US-Dollar zu bezahlen.

Für Beide war sofort klar, dass sie sich gegen die Äusserungen von David Love wehren werden. Er wolle nicht, dass die Leute online etwas über ihn finden, das einfach nicht wahr ist, so McMahon, und das dazu führen könnte, dass er für keine weiteren Anlässe mehr gebucht werde, welche mit Kindern im Zusammenhang stehen.

Immer wieder kommt es dazu, dass rechte und konservative Politiker:innen über Drag Queens herziehen und falsche Unterstellungen machen. Erst im April musste Laurence Fox, ein Rechtsaussen-Publizist, je 90'000 US-Dollar an Crystal, eine Drag von RuPaul's Drag Race UK, sowie an Simon Blake, einem Mitarbeiter von Stonewall UK, bezahlen, weil er sie in den Sozialen Medien ebenfalls mit Pädophilie in Verbindung gebracht hat.