USA: Rund 5 Millionen Kinder haben LGBTI+ Eltern

USA: Rund 5 Millionen Kinder haben LGBTI+ Eltern
Konservative Kreise sprechen oft und gerne von den traditionellen Familien, doch wenn man die neusten Zahlen in Bezug auf Regenbogenfamilien ansieht, dann muss die Definition der „traditionellen Familie“ längst angepasst werden: Aktuell leben in den USA nämlich rund 5 Millionen Kinder bei einem LGBTI+ Elternteil.

Eines fiel den Autoren der neuen Studie auf: Queere Familienstrukturen ähneln in vielen Belangen jenen von heterosexuellen Familien, doch es gibt auch einige grössere Herausforderungen, welchen sich heterosexuelle Familien nicht stellen müssen. So sind es knapp ein Drittel aller LGBTI+ Elternteile, welche rechtlich gegenüber mindestens einem ihrer Kind nicht als Elternteil oder als erziehungsberechtigte Person anerkannt werden.

Dafür gibt es aber neben der elterlichen Beziehung mehr Diversität in den Familienstrukturen. So leben in queeren Haushalten häufiger auch erwachsene Geschwister oder andere Verwandte mit den Kindern und den Eltern zusammen. Eine mögliche Erklärung dafür sehen die Autoren der Studie in wirtschaftlichen Gründen: Durch das Zusammenleben können beispielsweise Kosten gesenkt werden.

Dass dies für viele Regenbogenfamilien essentiell ist, zeigt auch die Tatsache, dass Familien mit LGBTI+ Elternteilen mit rund einem Drittel häufiger in Armut leben als Familien mit heterosexuelle Elternteilen mit rund 21 Prozent. Sind die Elternpaare verheiratet, dann nimmt das Risiko für Armut ebenfalls ab.

In der gesamte LGBTI+ Community haben rund 18 Prozent Kinder. Wie die Hauptautorin des Berichts, Bianca D.M. Wilson von der Luskin School of Public Affairs der UCLA, schreibt, sei dies ein signifikanter Anteil innerhalb der Community, und deshalb sollten sich Gesetze und Verordnungen, welche das Leben queerer Menschen verbessern sollen, verstärkt auch auf LGBTI+ Eltern fokussieren. Dazu gehören etwa die Hindernisse beim Zugang zur Fortpflanzungsmedizin und zur Adoption abzubauen, aber auch in Bezug auf die Anerkennung als Eltern und die Erziehungsberechtigungen, gerade bei nicht biologischen Elternteilen.

Während sich gerade konservative Kreise oftmals an die „traditionellen Familien“ wenden, dann müsste dieser Begriff längst weiter gefasst betrachtet werden. Auch dies zeigte der neue Bericht des Williams Institute an der School of Law der University of California Los Angeles über queere Familienstrukturen. So leben aktuell rund 5 Millionen Kinder bei LGBTI+ Elternteilen.

21 Prozent der Kinder, welche bei LGBTI+ Eltern aufwachsen sind dabei adoptiert, bei 17 Prozent handelt es sich um Stiefkinder und 3 Prozent der Kinder sind Pflegekinder. Diese Anteile sind deutlich höher als bei heterosexuellen Paaren, wo der Prozentsätze bei 3, 6 respektive 0.4 Prozent liegt.