USA: Schutz von LGBTs am Arbeitsplatz soll eingeschränkt werden

USA: Schutz von LGBTs am Arbeitsplatz soll eingeschränkt werden
In einer koordinierten Aktion fordern republikanische Gouverneure und Staatsanwälte von insgesamt 16 US-Bundesstaaten vom Obersten Gericht, dass sich die Richter gegen einen Diskriminierungsschutz von Schwulen, Lesben und Transgender am Arbeitsplatz entscheiden. So sollen LGBT-Arbeitnehmer offen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder der Geschlechteridentität gefeuert werden dürfen.

Derzeit kennen nur 20 US-Bundesstaaten plus die Hauptstadtregion Washington DC ein Gesetz, welches Schwule, Lesben und Transgender vor Diskriminierungen am Arbeitsplatz schützt. Das Oberste Gericht wird nun in diesem Herbst entscheiden, ob es einen entsprechenden Fall annehmen wird, welcher schlussendlich zu einem Diskriminierungsschutz für LGBTs im ganzen Land führen könnte. Beim Fall geht es um ein Beerdigungsunternehmen, welches eine Angestellte entlassen hat, nachdem diese dem Arbeitgeber eröffnet hat, dass sie mit der Transition beginnen werde.

Dabei geht es grundsätzlich um die Frage, ob die Geschlechteridentität ebenfalls durch den 1964 Civil Rights Act geschützt ist, welcher die Diskriminierung am Arbeitsplatz aufgrund des Geschlechts verbietet. Das 6th Circuit Court of Appeals hat dazu bereits zugunsten der Angestellten entschieden. Die Richterin begründete die Entscheidung damals 2017 damit, dass es unmöglich sei, dass jemand eine Transperson oder eine Person in der Transition entlässt ohne dabei das Geschlecht der Person zu berücksichtigen. Damit werde der 1964 Civil Rights Act verletzt.

Republikanische Gouverneure und Staatsanwälte von insgesamt 16 US-Bundesstaaten haben sich nun aber betreffend diesem Fall an das Supreme Court gewandt, damit die Richter das frühere Urteil aufheben und sich gegen einen Schutz von LGBTs am Arbeitsplatz aussprechen. Sie wollen damit festhalten, dass der Kongress damals bei der Einführung des Gesetzes nicht wollte, dass auch Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender durch den Civil Rights Act geschützt werden. Die Staaten fordern daher, dass das Gesetz nur den biologischen Status anerkennen, also Mann und Frau, so der Staatsanwalt von Nebraska, welcher den Aufruf leitet.

Die 16 Staaten, welche diesem Aufruf folgten, sind Alabama, Arkansas, Kansas, Kentucky, Louisiana, Maine, Mississippi, Nebraska, Oklahoma, South Carolina, South Dakota, Tennessee, Texas, Utah, West Virginia und Wyoming. Auffällig dabei, dass gerade Maine und Utah selber ein Gesetz kennen, welches LGBTs am Arbeitsplatz schützt. Sie wollen dieses damit wohl durch ein Urteil des Supreme Court wieder aufheben.

Einer Umfrage der Human Rights Campaign aus dem Jahr 2011 zufolge finden 87 Prozent der Amerikaner, dass es illegal sein muss, dass jemand aufgrund seiner sexuellen Orientierung oder seiner Geschlechteridentität entlassen werden kann. Dies würde dafür sprechen, dass LGBTs der öffentlichen Meinung nach auch durch den 1964 Civil Rights Act geschützt sind.