USA: 125 Anti-Gay-Gesetze wurden in einem Jahr vorgestellt
Die American Psychological Association (APA) hat in Zusammenarbeit mit dem Fenway Institute und dem Center for American Progress im Rayburn House Office Building in Washington, D.C. die neusten Zahlen bekannt gegeben und spricht davon, dass sich eine breite Front gegen die Rechte der Schwulen, Lesben und Transgender gebildet habe. Es gehe von Einschränkungen bezüglich Transgender im Militär, über die Streichung von LGBT-Themen bei Umfragen für staaltiche Statistiken, bis hin zu immer weiterreichenden, so genannten Freedom Religious Bills. Innerhalb von nur einem einzigen Jahr seien so 125 Gesetzesentwürfe und Richtlinien zusammengekommen, welche in den einzelnen Bundesstaaten oder gar im US-Kongress vorgestellt und teilweise gar bereits umgesetzt wurden.
So zeigten die Autoren der Untersuchung auf, dass beispielsweise Schulen aufgehört haben, Beschwerden von Transgender-Jugendlichen anzuerkennen, welche sich gegen die Toilettensituation an ihren Schulen beschwerten. Das Justizdepartement weigert sich zudem anzuerkennen, dass die Rechte der LGBTI auch durch den Titel VII des Civil Rights Acts geschützt sind - eine weitere Abweichung zum Kurs von Barack Obama. Das Gesundheitsministerium hat zudem Pläne vorgestellt, wonach Gesundheitsdienstleister wie Ärzte und Spitäler künftig Schwule, Lesben und Transgender ablehnen dürfen, wenn Homosexualität oder Geschlechteridentität gegen ihre religösen Ansichten verstossen. Weiter wiesen die Autoren auf den anhaltenden Rechtsstreit bezüglich Transmenschen in der Armee hin, und sie sprachen auch von Rückschritten bei gewissen statistischen Erhebungen von Behörden, wonach LGBT Themen künftig nicht mehr erfasst werden. Es zeigt sich also, dass die Rechte von LGBTs in ziemlich allen Lebensbereichen unter Beschuss sind.
Die Autoren zeigten weiter auf, welchen Einfluss diese Änderungen auf das Leben und die Gesundheit der LGBT-Community haben könnte. So würden solch diskriminierenden Richtlinien etwa zu erhöhtem Stress führen, was sich wiederum negativ auf die Gesundheit auswirke. Weiter habe sich auch gezeigt, dass die Community in jenen Bundesstaaten, welche LGBTs keinen Diskriminierungsschutz am Arbeitsplatz bieten, vermehrt unter Angstzuständen und posttraumatischen Belastungsstörungen leidet. In jenen Bundesstaaten, welche diesen Schutz kennen, zeigten LGBTs demgegenüber aber eine höhere Produktivität, eine grössere Verbundenheit mit der Firma und auch eine grössere Zufriedenheit mit dem Job. Ein positiver Effekt in Bezug auf die Gesundheit zeigte sich zudem auch in anderen Bereichen, wenn es Gesetze und Richtlinien gab, welche LGBTs explizit schützen. So zeigte sich etwa eine Abnahme der Suizidrate bei LGBTs von 7 Prozent, nachdem die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare eingeführt wurde.
Der Grundtenor der Autoren der Studie war klar: Sie fordert Wähler, wie auch die Gesetzgeber dazu auf, vermehrt Gesetze und Richtlinien zu unterstützen, welche LGBTs schützen, und jene abzulehnen, welche neue Diskriminierungen einführen oder fördern.