USA: Sexualstraftäter trotz einvernehmlichem Sex?

USA: Sexualstraftäter trotz einvernehmlichem Sex?
In den USA ist dies auch im Jahr 2022 unter anderem noch in South Carolina möglich. Betroffen sind mindestens 19 Personen, welche bis vor rund 20 Jahren nach den sogenannten Buggery-Gesetzen verurteilt wurden. Ein Mann hat daher nun eine Klage eingereicht, denn obwohl diese Gesetze heute ungültig sind, haben sie für die damaligen Opfer noch immer schwerwiegende Konsequenzen...

Es war im Jahr 2003 als das Oberste Gericht der USA urteilte, dass das Gesetze in Texas, welches gleichgeschlechtliche, sexuelle Aktitivtäten verbietet, gegen die Verfassung verstösst. Mit diesem Urteil wurden gleichzeitig all diese Gesetze, welche damals auch in anderen Bundesstaat noch existierten, für ungültig erklärt. Obwohl sich die Regierungen der Bundesstaaten in den folgenden Jahren bei den verurteilten Opfern öffentlich entschuldigten, blieben die damaligen Taten in South Carolina, Mississippi und in Idaho noch immer im Strafregister vermerkt.

Eines dieser Opfer hat nun im US-Bundesstaat South Carolina Klage dagegen eingereicht, denn dieser Eintrag hat für ihn und seinen Partner bis heute schwerwiegende Konsequenzen. Der Mann wurde im Jahr 2001 unter dem damaligen "Buggery"-Gesetz verurteilt, wegen einvernehmlichem Sex mit seinem Freund. Obwohl auch er 2006 eine offizielle Entschuldigung von der Regierung erhielt, blieb sein Eintrag bestehen und er gilt nach wie vor als Sexualstraftäter.

Daher muss sich der Mann zwei Mal im Jahr bei der Polizei melden und dabei detallierte Informationen über sein Leben bekanntgeben. Neben seiner Wohnadresse muss er jeweils seinen Fingerabdruck, sowie der Abdruck seiner Handflächen geben, er muss jeden Online-Account deklarieren, welcher er besitzt, sowie Informationen über sein Arbeitsverhältnis und sein Fahrzeug angeben.

Selbst wenn der Mann umgezogen wäre, so würde er in praktisch allen US-Bundesstaaten weiterhin als Sexualstraftäter gelten. Dies hatte für ihn unter anderem auch schon zur Folge, dass ihm aufgrund seines Eintrags eine Berufslizenz verwehrt wurde.

So wie dem Kläger geht es alleine im US-Bundesstaat South Carolina noch mindestens 18 weiteren Personen, welche aufgrund der damaligen Gesetze wegen einvernehmlichem Sex verurteilt wurden. Sein Ziel ist es nun, dass er mit der Klage seinen Namen aus dem Sexualstrafregister löschen kann. Weiter soll der Staat dazu verpflichtet werden, dass auch alle anderen, welche aus dem selben Grund auf der Liste sind, entfernt werden.