USA: Supreme Court befasst sich nicht mit dem Verbot für Conversion Therapien
Es war im Jahr 2012 als Kalifornien als erster Bundesstaat der USA ein Verbot für die so genannten Conversion Therapien bei Minderjährigen einführte. Seither musste der Bundesstaat dieses Gesetz bereits mehrfach gegen Klagen von religiösen Gruppierungen verteidigen. Diesmal waren es drei Personen, angeführt vom lizensierten Therapeuten und Geistlichen Donald Welch, welche sich gegen das Gesetz in Kalifornien zur Wehr setzten wollten. Doch erneut blockiert das Supreme Court das Vorgehen und erklärt, dass man nicht auf den Fall eintreten werde.
Auch die Behörden in Kalifornien forderten dies vom Obersten Gericht. Sie erklärten, dass das geltende Gesetz die Meinungsäusserungsfreiheit für religiöse Führer nicht generell einschränke, sondern nur dann angewandt werde, wenn es sich um staatlich lizensierte Therapiesitzungen handle. So gilt das Verbot der Conversion Therapien nur für lizensierte Ärzte, Psychologen, Familientherapeuten oder Mitarbeiter der sozialen Dienste. Verstösse dageben können den Entzug der Lizenz zur Folge haben. So dürfen die genannten Berufsgruppen keine Conversion Therapien bei Minderjährigen anwenden, sprich, sie dürfen keine Therapien einsetzen, mit welchen sie die Jugendlichen quasi umpolen und auf heterosexuell trimmen wollen.
Welch hat bereits kurz vor der Einführung des entsprechenden Gesetzes im Jahr 2012 dagegen angekämpft, ist aber schlussendlich unterlegen. Auch Joseph Nicolosi, ein bekannter Psychologe, welche im März im Alter von 70 Jahren verstorben ist, hat bereits eine Klage gegen das Verbot in Kalifornien eingereicht, welche vom Supreme Court aber ebenfalls abgewiesen wurde. Nicolosi galt als Pionier der so genannten Gay-Conversion Therapien.
Diese Therapienformen sind höchst umstritten und es gibt keinerlei Beweise für ihr funktionieren. Im Gegenteil, die Opfer leiden jeweils unter massiven psychischen Problemen und nicht selten enden solche Therapien im Selbstmord. Neben Kalifornien sind die Conversion Therapien auch noch in sechs weiteren Bundesstaaten verboten, nämlich in New Mexiko, New Jersey, Oregon, Illinois, New York, Vermont, sowie auch in der Hauptstadtregion Washington DC.