USA: Supreme Court lässt Transgender-Verbot zu
Personen, welche sich einer geschlechtsangleichenden Operation unterziehen wollen oder bereits haben, sollen künftig nicht mehr bei den US-Streitkräften zugelassen werden. Dieses Verbot hat Donald Trump gefordert und das Oberste Gericht hat ihm nun dazu grünes Licht gegeben. Die Massnahme betrifft aber nicht jene Transmenschen, welche schon im Militär dienen, oder welche bereit sind, unter ihrem biologischen Geschlecht angestellt zu werden.
Es wurde von der Regierung Trump enorm viel Energie in dieses Verbot gesteckt, doch immer wieder wurde es von den Gerichten abgelehnt. Darauf musste die Regierung neue Zugeständnisse machen und das Verbot immer weiter abschwächen, bis es nun in der jetzigen Form vor Gericht standhielt. Nun stimmte das Oberste Gericht zu, dass die gerichtlichen Verfügungen gegen das Verbot aufgehoben werden. Obwohl die vier liberalen Richter dagegen waren, wurden sie von den Konservativen überstimmt, darunter Neil Gorsuch und Brett Kavanaugh, welche von Trump ins Amt geholt wurden.
Die gerichtlichen Verfügungen stammen von niedrigeren Instanzen, welche das Transgender-Verbot ablehnten. Vor diesen Gerichten werden die Anhörungen diesbezüglich nun aber weitergehen.
Im Pentagon versucht man derweil zu beschwichtigen. Es handle sich nicht um ein Verbot von Transmenschen, erklärte etwa die Sprecherin Lt. Col. Carla Gleason. Man werde Transgender wie immer mit Respekt und Würde behandeln. Es gehe dabei rein darum um die grösstmögliche Schlagkraft der stärksten Armee der Welt aufrechtzuerhalten.
Bei der LGBTI+ Organisation Lambda Legal wiederum zeigt man sich enttäuscht über das Urteil des Supreme Court - man sei schlicht perplex. Seit dreissig Monaten dienen Transgender tapfer und ausgezeichnet bei den US-Streitkräften, und mit dieser Entscheidung sei ihnen nun der Teppich unter den Füssen weggerissen worden. Man werden das Engagement nun verdoppeln um dieses Verbot dorthin zu tragen, wo es hingehört, nämlich auf den Abfallberg der Geschichte...