USA: Tennessee führt LGBTI+ feindliches Adoptionsgesetz ein
Bereits bei der Abstimmung im Senat war der Fall eigentlich klar: Gerade mal ein Republikaner widersetzte sich der Parteilinie und schloss sich den Demokraten an. Dies reichte im von den Republikanern dominierten Bundesstaat nicht, und so sprach sich der Senat von Tennessee für die Einführung eines LGBTI+ feindlichen Adoptionsgesetzes aus. Nun geht der Entwurf weiter an Bill Lee, den Gouverneur des Bundesstaats, welcher aber bereits im Vorfeld angekündigt hat, dass er den Entwurf unterzeichnen und damit in Kraft treten lassen werde. Dass damit der Ruf von Tennessee deutlichen Schaden nehmen dürfte, scheint ihn dabei nicht zu kümmern.
Mit dem neuen Gesetz soll es Adoptionsvermittlern, welche ihr Handeln auf religiösen Grundsätzen basieren, künftig erlaubt sein, dass sie gleichgeschlechtlichen Paaren eine Adoption verweigern. Zudem würden sie trotzdem weiterhin staatliche Gelder erhalten können. Die Agenturen können dies jeweils damit entschuldigen, dass LGBTI+ Paare gegen ihre religiösen Ansichten verstossen. Diese Ansichten müssen sie einzig schriftlich als Leitbild oder in Form von Richtlinien verfasst haben.
Vor Tennessee haben bereits US-Bundesstaaten wie Alabama, Kansas, Michigan, Oklahoma, South Dakota, Texas und Virginia solche Gesetze eingeführt. Zudem gibt es von der Regierung Trump offenbar auch Pläne, ein solches Gesetz für die ganze USA einzuführen.