USA: Republikaner wollen Diskriminierung bei der Adoption legalisieren
Wenn es darum geht, die Religionsfreiheit zu schützen, gehen gewisse religiöse Kreise enorm weit. So auch jene republikanischen Abgeordneten, welche unter diesem Stichwort sowohl im Repräsentantenhaus wie auch im Senat Gesetze eingebracht haben, um Adoptionsagenturen zu „schützen“. Dabei nehmen sie es bewusst in Kauf, oder besser, sie fordern es gar explizit, dass LGBT-Paare offen und staatlich anerkannt diskriminiert werden dürfen. Mit ihren Gesetzesentwürfen wollen sie nämlich erreichen, dass Adoptionsagenturen ganz legal gleichgeschlechtliche Paare als mögliche Adoptiv- oder Pflegeeltern ablehnen dürfen, ohne dabei Konsequenzen befürchten zu müssen. Und dies selbst dann, wenn es klar nicht dem Kindeswohl entspricht.
Doch der so genannte Child Welfare Provider Inclusion Act ist sogar noch heimtückischer: Die Republikaner wollen nämlich gar Agenturen bestrafen, welche sich für die Rechte von LGBTs einsetzen. So soll jenen Einrichtungen 15 Prozent der staatlichen Zuschüsse gestrichen werden, welche ein Anti-Diskriminierungsgesetz für Schwule, Lesben und Transgender einführen.
Die bekannten, homophoben Anti-Gay-Gruppierungen, wie etwa der Family Research Council, loben den Vorstoss natürlich: Wenn es dem Staat wirklich daran liege, die Familien und die Kinder zu schützen, dann gebe es keine bessere Möglichkeit als diese, erklärte etwa der Präsident der Organisation, Tony Perkins. Christliche Agenturen seien derzeit durch den Staat und verschiedene lokale Gesetze in ihrer Existenz bedroht, behauptete er weiter. Viele Bundesstaaten und Städte hätten sich nämlich entschieden, ihre Agenturen lieber zu schliessen als dass sie LGBT-Paaren die Möglichkeit zur Adoption bieten.
Derzeit leben mehr als 104’000 Kinder als Pflegekinder in den USA und warten auf die Möglichkeit adoptiert zu werden.