USA: Trotz feindlicher Politik - immer mehr identifizieren sich als LGBTI+

USA: Trotz feindlicher Politik - immer mehr identifizieren sich als LGBTI+
Das Meinungsforschungsinstitut Gallup führt jeweils einmal im Jahr nach den immer gleichen Massstäben eine Umfrage über die sexuelle Orientierung und die Geschlechtsidentität durch. Trotz der extrem feindlichen Politik gegenüber queeren Menschen hat sich der Anteil jener, welche sich als nicht heterosexuell bezeichnen innerhalb eines Jahres nochmals stark auf bereits 9.3 Prozent erhöht. Bei der Gen Z sind es gar fast 23 Prozent.

Insgesamt 14‘000 Interviews mit erwachsenen US-Amerikaner:innen hat das Meinungsforschungsinstitut Gallup mittels Telefonbefragungen in den ganzen USA durchgeführt um ein möglichst akkurates Abbild der amerikanischen Gesellschaft erhalten zu können. Dabei zeigte sich, dass sich im vergangenen Jahr 9.3 Prozent als nicht heterosexuell bezeichneten.

Dies entspricht erneut einer Zunahme von rund einem Prozent gegenüber 2023. Im Jahr 2012, als Gallup mit dieser Befragung startete, waren es noch 3.5 Prozent. Seither hat sich der Anteil queerer Menschen stetig gesteigert. Alleine seit dem Jahr 2020 und bis ins vergangene Jahr hat sich der Prozentsatz nahezu verdoppelt. Dies hängt vor allem auch mit dem demografischen Wandel zusammen.

Über alle Befragten wollten 5 Prozent die Frage nach ihrer sexuellen Orientierung respektive ihrer Geschlechtsidentität nicht beantworten und 85.7 Prozent bezeichneten sich als heterosexuell. 5.2 Prozent identifizierten sich als bisexuell, 2 Prozent als schwul, 1.4 Prozent als lesbisch, 1.3 Prozent als trans, und etwas unter einem Prozent wählte eine andere Kategorie innerhalb der LGBTI+ Community.

Die meisten der befragten Personen, welche angaben nicht heterosexuell zu sein, bezeichneten sich als bisexuell. Mit 56 Prozent entsprach dies mehr als der Hälfte. Weiter identifizierten sich 21 Prozent als schwul und 15 Prozent als lesbisch. Als trans identifizierten sich 14 Prozent und 6 Prozent wählten die Option "Anderes". Die Befragten konnten auch mehrere Kategorien aussuchen, weshalb das Gesamttotal über 100 Prozent beträgt.

Laut den Autoren der Untersuchung liegt die Zunahme an Menschen, welche sich als etwas anderes als heterosexuell identifizieren, in erster Linie an der jüngeren Generation. So zählten sich 22.7 Prozent der Gen Z, also jene, welche zwischen 1997 und 2006 geboren sind, als der LGBTI+ Community zugehörig. In dieser Altersgruppe gab es auch den höchsten Zuwachs - rund 3.9 Prozent in zwei Jahren. Danach nimmt der Anteil mit jeder Generation teilweise deutlich ab. Bei den Millennials sind es 12 Prozent, welche sich als nicht hetero bezeichnen, in der Generation X noch 4.8 und dann nimmt es weiter ab bis zur Silent Generation, welche vor 1946 geboren wurde. Dort ist der Anteil noch 1.8 Prozent.

Die unzähligen Angriffe und die hasserfüllte Rhetorik in der amerikanischen Politik gegenüber LGBTI+, sowie die drastische Zunahme an Hassverbrechen, zeigen ein düsteres Bild, was die Queer Community in den USA betrifft. Dass diese LGBTI+ Feindlichkeiten vorallem von den Republikanern stammen, zeigt sich auch in dieser Umfrage: Gerade mal 3 Prozent dieser Partei bezeichnen sich selber als LGBTI+, gegenüber 14 Prozent bei den Demokraten und 11% bei den Independants.

Wie sich diese Zahlen in den kommenden Jahren entwickeln werden, ist schwierig vorherzusagen. Die Regierung Trump unternimmt derzeit alles um die Rechte und die Sichtbarkeit der LGBTI+ Community zu untergraben.