USA/UNGARN: Orbán während Rede in Texas: „Weniger Drag Queens, mehr Chuck Norris“
Seine beachtliche Popularität in den USA verdankt der ungarische Premierminister Viktor Orbán in erster Linie Donald Trump und Fox News-Moderator Tucker Carlson. Beide lobten Ungarn als das konservative Paradies mitten in Europa. Orbán unterstützte Trump offen im Wahlkampf und Trump tat das selbe mit Orbán, als dieser um die Gunst der Wähler:innen buhlen musste.
Tucker Carlson, einer der prominentesten Aushängeschilder von Fox News, sendete gar während einer ganzen Woche direkt aus Budapest inklusive Interview mit Orbán und eines später veröffentlichten Dokumentarfilms über den autoritären Machthaber.
Nun wurde Viktor Orbán an die jährlich stattfindende Conservative Political Action Conference (CPAC) nach Dallas eingeladen, wo er vor seinen konservativen Zuhörer:innen gegen die Rechte der LGBTI+ Community wetterte - natürlich unter Applaus und Standing Ovations der Anwesenden.
Ungarn werde die Ehe als Institution einzig zwischen Mann und Frau verteidigen, so der Premier, und die Familienbanden sollen auf dieser Ehe und der Beziehung zwischen den Eltern und der Kinder basieren. Zusammengefasst: Die Mutter ist eine Frau, der Vater ist ein Mann, und man soll die Kinder in Ruhe lassen. Punkt. Ende der Diskussion, fordert Orbán weiter.
Nur rund eine Woche vor der Rede an der CPAC, hielt Viktor Orbán bereits eine Rede in Ungarn, welche ihm international mächtig Kritik einbrachte, von seinen Anhänger:innen aber gefeiert wurde. Kritiker erklärten, dass er sich purem Nazi-Jargon bedient habe. So erklärte Orbán etwa, dass Europa immer mehr eine „gemischtrassige“ Gesellschaft werde. Er wolle nicht, dass sich die Rassen mischen. Ein enger Vertrauter Orbáns kündigte darauf aus Protest seinen Rücktritt an.
Hauptredner an der CPAC in Dallas war übrigens einmal mehr Donald Trump: Auch er zog über die Rechte der LGBTI+ Community her, insbesondere gegen trans Menschen. Weiter solle man Kinder vor LGBTI+ inklusivem Unterricht an den Schulen schützen. Damit will er weiter Einfluss auf den Lehrplan nehmen, wie es derzeit in vielen republikanisch geführten Bundesstaaten passiert: Dies reicht von Themen im Schulunterricht bis hin zu Lehrmitteln oder Büchern in Bibliotheken.