USA: Universität muss LGBTI+ Gruppe anerkennen

USA: Universität muss LGBTI+ Gruppe anerkennen
Ein Berufungsgericht in New York hält an einem Urteil einer unteren Instanz fest und entschied ebenfalls, dass die Yeshiva University eine LGBTI+ Gruppierung anerkennen muss. Die Universität berief sich auf ihre religiöse Ausrichtung und wollte sich deshalb nicht an die Anti-Diskriminierungsgesetze der Stadt halten.

Es ist eine weitere Niederlage für die Yeshiva University in New York. Bereits in Juni erklärte eine Richterin, dass sich das Anti-Diskriminierungsgesetz nicht gegen religiöse Praktiken richte, sondern lediglich Diskriminierungen vorbeugen soll. Dies gelte für alle öffentlichen Einrichtungen, so Richterin Lynn R. Kotler damals weiter, ausser für jene, welche vollständig privat oder nach dem Bildungs- oder dem Religionsrecht als explizit religiöse Einrichtung anerkannt werden. Dies treffe bei der Universität nicht zu.

Die Yeshiva University ging darauf in Berufung und erlag nun erneut vor Gericht. Die vier Richter am Berufungsgericht entschieden ebenfalls, dass sich die Universität an das Anti-Diskriminierungsgesetz der Stadt New York halten müsse. Die Gründungsdokumente der Yeshiva University würden nicht genügend darauf verweisen, dass die Universität einen religiösen Zweck verfolge, so die Richter in ihrer Urteilsbegründung.

Die Yeshiva University hat sich bislang geweigert, die LGBTI+ Gruppierung Pride Alliance als Studentenvereinigung anzuerkennen. Die Universität beruft sich darauf, dass dies gegen ihre religiösen Ansichten verstosse. Die vier Richter unterstrichen nun auch, dass es an drei Graduiertenschulen, welche rechtlich gesehen der Yeshiva University angehören, bereits seit 25 Jahren LGBTI+ Studentenverbindungen gebe, welche akzeptiert werden. Wenn die Universität die Pride Alliance nun ebenfalls anerkenne, dann heisse das nicht, dass die Yeshiva auch deren Ansichten gutheisse und akzeptiere.

Das letzte Wort dürfte in dieser Angelegenheit noch nicht gesprochen sein, denn die Yeshiva University hat nun die Möglichkeit, das Urteil an die nächste Instanz weiterzuziehen. Allenfalls könnte der Fall vor dem Obersten Gericht landen, doch bis dahin muss die Universität erst sämtliche Instanzen in New York durchlaufen. Dies hat das Supreme Court im September bereits entschieden.

Die Pride Alliance begrüsste das aktuelle Urteil, denn damit sei bestätigt worden, dass die Yeshiva University LGBTI+ nicht diskriminieren dürfe. Man hoffe nun, dass die Universität einlenke und den Vorschlag der Pride Alliance annehme, die rechtlichen Streitigkeiten beiseite zu legen und die Pride Alliance als vollwertige Studentenverbindung anzuerkennen.