USA: Vivek Ramaswamy - der neue Hoffnungsträger der Republikaner?
Eines Vorweg, auch wenn er mächtig aufgeholt hat, so hat Vivek Ramaswamy noch immer einen massiven Rückstand auf Donald Trump, der trotz der zahlreichen Anklagen nach wie vor fest im Sattel sitzt bei den Republikanern. Doch damit geht es Ramaswamy wie allen anderen Kandidierenden der Partei: Sowohl Ron DeSantis, wie auch Mike Pence, stagnieren auf niedrigen Prozentpunkten bei der Gunst der Wähler:innen. Mächtig Boden gut gemacht hat jedoch Vivek Ramaswamy: Der Newcomer hat dank seinem unermüdlichen Einsatz bereits einige renommierte Aushängeschilder der Republikanern hinter sich gelassen.
Noch vor einem halben Jahr kannte niemand seinen Namen, doch nach unzähligen Interviews und Auftritten vor Medien, hat er sich zu einer ernstzunehmenden Konkurrenz zumindest für Ron DeSantis entwickelt, der derzeitigen Nummer 2. Dies hat jedoch nicht nur mit dem Einsatz von Vivek Ramaswamy zu tun, sondern vielmehr auch mit dem enttäuschenden Abschneiden von DeSantis. Schon die Bekanntgabe seiner Kandidatur im Interview mit Elon Musk bei Twitter entwickelte sich zum Desaster, und dies zog sich im Wahlkampf weiter. Obwohl sich Trump mittlerweile mit mehreren Anklagen konfrontiert sieht, schafft es DeSantis nicht daraus Kapital zu schlagen und in der Wählergunst zuzulegen. Nun droht gar, dass er von einem Newcomer wie Ramaswamy rechts überholt wird.
Doch wo steht Vivek Ramaswamy in Sachen Rechte für queere Menschen? Wie sein derzeit grösster Rivale kommt er unermüdlich auf LGBTI+ Themen zu sprechen und gebetsmühlenartig predigt er, dass es nur zwei Geschlechter gibt, notabene obwohl er selber Biologie studiert hat. Trans Identitäten seien eine psychische Störung, ist er der Überzeugung, und sollen auch entsprechend behandelt werden. Weiter spricht er sich zudem gegen sämtliche Anliegen von trans Menschen aus. Man solle weder die Sprache, noch die Toiletten, den Sport, den Arbeitsplatz, die Schulen, noch das Militär ändern, so Ramaswamy weiter.
Die ganze LGBTI+ Bewegung wiederum bezeichnet er als einen Kult. Sie würden alle in die Knie zwingen wollen, um deren ganzes Glaubenssystem durcheinander zubringen. Einzig bei der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare zeigt er sich versöhnlicher. Dies sei entschieden worden, erklärt er in Bezug auf das Urteil des Obersten Gerichtshof der USA. Ansonsten benutzt er gerne Floskeln wie die Tyrannei der Minderheiten, wenn es um die Rechte der Queer Community geht. Aus diesem Grund befürwortet er auch einen Boykott von Target wegen dessen Pride-Kollektion: Dies sei gerechtfertigt, wenn eine Firma in das Gesicht ihrer Kund:innen spucke.
Gerade auch wenn es um Kinder geht, dann ist die Haltung des 38-Jährigen quasi identisch mit jener von Ron DeSantis. Die Erwachsenen sollen machen was sie wollen, doch die Kinder solle man in Ruhe lassen. Man bezahle jährlich 83 Milliarden Dollar für ein toxisches Bildungsministerium, so Ramaswamy. Das sei eine riesige Verschwendung. Er werde es schliessen und sich auch nicht dafür entschuldigen.