USA: Wieder zehntausende trans Menschen vom Wählen ausgeschlossen

USA: Wieder zehntausende trans Menschen vom Wählen ausgeschlossen
Da sie in besonderem Masse vom Ausgang der amerikanischen Präsidentschaftswahlen betroffen sind, und ein Sieg von Trump verheerende Folgen für sie haben dürfte, zählen trans Menschen zu den besonders starken Wählergruppen. Doch auch in diesem Jahr dürften wieder Zehntausende von ihnen aufgrund der aktuellen Gesetze vom Wählen ausgeschlossen sein.

Die Rechte von LGBTI+ sind in den USA arg unter Druck geraten, insbesondere jene von trans Menschen, und deshalb sind sie auch immer wieder Thema im aktuellen Wahlkampf. Ein Sieg der Republikaner unter Donald Trump am 5. November hätte denn auch gravierende Folgen für die Community. Gerade aus diesem Grund, weil für queere und besonders für trans Menschen so viel auf dem Spiel steht, zählen sie zu einer besonders starken Wählergruppe, welche prozentual gesehen überproportional an die Wahlurne geht - oder gehen würde.

Aufgrund der aktuellen Gesetzgebung im Wahlrecht, dürften aber auch bei den diesjährigen Wahlen wieder Zehntausende von trans Menschen in jenen Bundesstaaten mit den striktesten Gesetzen von den Wahlen ausgeschlossen werden. Laut dem Williams Institute dürften es in diesem Jahr rund 210‘000 Betroffene sein.

In den USA leben demnach rund 825‘100 trans Menschen, welche stimmberechtigt sind. Laut der Studie haben 276‘500 von ihnen nicht die richtigen Ausweispapiere, welche ihr Geschlecht oder ihren Namen korrekt wiedergeben. So stimmen diese Angaben dann nicht mit den Wählerverzeichnissen überein, was zu Problemen bei der Stimmabgabe führen kann. Es kann aber auch an Wahlausweisgesetzen liegen, weshalb trans Menschen bei der Ausübung ihres Wahlrechts an Grenzen stossen können.

Wie das Williams Institute schreibt, leben insgesamt rund 433‘200 trans Menschen in jenen 33 Bundesstaaten, welche ein solches Wahlausweisgesetz kennen. Da fast die Hälfte von ihnen, rund 210'800 trans Menschen, keine Ausweispapiere haben, welche ihr Geschlecht und/ oder ihren Namen richtig wiedergeben, werden sie in den meisten Fällen von der Wahl ausgeschlossen. Hinzu kommt, dass rund 91‘300 von ihnen in Bundesstaaten leben, welche die strengsten Wahlausweisgesetze haben, welche etwa eine Ausweispflicht mit Foto kennen.

Die Verantwortlichen der Studie des Williams Institute erklärten dazu, dass die Politik die Wahlausweisgesetze dahingehend verbessern müssen, damit auch trans Menschen einen verbesserten Zugang zu den Wahlen haben. Weiter soll es einfacher und vor allem auch erschwinglicher werden, die entsprechenden Ausweise anzupassen. Zudem sollen auch die Wahlhelfer:innen besser geschult werden damit Hindernisse, um wählen gehen zu können, abgebaut werden.