VATIKAN: 80 Prozent der Priester sollen schwul sein

VATIKAN: 80 Prozent der Priester sollen schwul sein
In seinem 570 Seiten starken Buch In the Closet of the Vatican stellt Journalist und Autor Frédéric Martel die Behauptung auf, dass 8 von 10 Priester, welche im Vatikan leben, schwul sind. Jedoch leben nicht alle ihre Sexualität aus. Für das Buch hat er rund 1500 Interviews geführt...

Er war Berater der französischen Regierung, er ist Journalist und Buchautor und er hat schon mehrfach über LGBTI+ Rechte und die Community geschrieben. In seinem neusten Buch fasst Frédéric Martel aber ein besonders heisses Eisen an. In the Closet of the Vatican handelt nämlich von homosexuellen Priestern, aber auch von Korruption hinter den dicken Mauern des Vatikans. In seinem 570 Seiten starken Buch schreibt er denn auch, dass viele altgediente Priester schwul seien. Martel geht sogar soweit, dass er erklärt, dass 8 von 10 Geistliche, welche im Vatikan leben, homosexuell sind. Viele würden aber ihre Sexualität unterdrücken und nicht ausleben. Es herrsche eine Kultur des Schweigens unter den Priestern des Vatikans, und auch Missbrauchsfälle blieben dabei unaufgeklärt.

Viele im Vatikan sind schwul, und als ein Resultat daraus zeigen sie extremes, homophobes Verhalten, so der Autor. Kurz gesagt: Je mehr jemand schwul ist im Privaten, desto mehr ist er homophob in der Öffentlichkeit. Dies sei eines der Geheimnisse des Vatikans, so Martel weiter. Dass Homosexualität nicht anerkannt wird, basiere auf Scheinheiligkeit. Dies erklärte der Buchautor auch bereits im Jahr 2014 in einem Interview. Seither hat er grosse Anstrengungen unternommen um für sein neustes Buch zu recherchieren.

Die Basis für sein Buch bilden 1500 Interviews, welche er geführt hat. Darunter sind Gespräche mit 41 Kardinälen, 52 Bischöfen und Montsignore und über 200 Priester und Seminaristen. In the Closet of the Vatican soll am 21. Februar erscheinen, just an jenem Tag, an dem sich über 100 Bischöfe im Vatikan treffen um über das Vorgehen in Bezug auf die Missbrauchsfälle zu beraten. Das Buch soll in acht Sprachen übersetzt und in 20 Ländern erscheinen.