VATIKAN: Der Papst trifft sich mit trans Organisationen
Wie Schwester Genevieve Jeanningros und der lokale Priester Andrea Conocchia gegenüber der Zeitung L’Osservatore Romano berichten, habe sich der Papst mit insgesamt vier trans Organisationen getroffen und ihnen Hoffnung gegeben. Die Treffen fanden bereits am 27. April, am 22. Juni, sowie an 3. und 10. August statt.
Die Gruppen haben während der Coronapandemie in Torvaianica, einem Vorort von Rom, Zuflucht und Unterstützung bei der katholischen Kirche gefunden. Jeanningros erklärte dazu, dass niemand Ungerechtigkeiten ausgesetzt sein oder abgewiesen werden dürfe, denn alle hätten die Würde verdient, ein Kind Gottes zu sein.
Bereits im April 2020 hat der Papst finanzielle Unterstützung für eine Organisation gesprochen, welche sich für trans Sexarbeiter:innen einsetzt. Dazu hat er dem Orden in Torvaianica Geld zur Verfügung gestellt, da die Sexarbeiter:innen damals besonders hart von der Pandemie getroffen wurden.
Priester Conocchia, welcher die Gruppen betreut, erklärte damals, dass man die trans Menschen wie unsichtbare behandelt habe. Wäre Corona nicht passiert, hätte er vielleicht niemals eine trans Person persönlich kennengelernt, und sie hätten vielleicht niemals die katholische Kirche um Hilfe gebeten. Es wäre somit vielleicht nie zu einem Dialog gekommen, und man hätte sich vielleicht nie kennengelernt und ausgetauscht, so Conocchia weiter.
Dies zeigt einmal mehr das zwiespältige Verhältnis der katholischen Kirche gegenüber der LGBTI+ Community: Auf der einen Seite überrascht der Vatikan mit solchen Spenden und Treffen, und auf der anderen Seite enttäuscht er die Community auch immer wieder, beispielsweise indem er die Segnung von gleichgeschlechtlichen Paaren ablehnt.