VATIKAN: Papst beruft schwulen Mann in einen päpstlichen Rat

VATIKAN: Papst beruft schwulen Mann in einen päpstlichen Rat
Der schwule, chilenische Schauspieler Juan Carlos Cruz wurde als Kind Opfer von sexuellem Missbrauch durch einen katholischen Priester. Nun wurde er von Papst Franziskus in einen Ausschuss des Vatikans einberufen, welcher sich mit dem Schutz von Minderjährigen innerhalb der Kirche beschäftigt.

Er fühle sich sehr geehrt, erklärte Juan Carlos Cruz. Er sei ein Überlebender, er sei schwul, er sei ein Laie und er sei katholisch. Cruz wurde von Franziskus in den Päpstlichen Rat zum Schutz von Minderjährigen einberufen. Diesem Gremium gehören bereits weitere Missbrauchsopfer an, doch der chilenische Schauspieler ist der erste offen schwule Mann, sowie die erste Person aus Südamerika, welcher nun zum Mitglied dieses Rats ernannt wurde. Wie Cruz erklärt, erneuere er mit diesem Schritt sein Versprechen, eine Veränderung der Kirche von innen herbeizuführen, für Survivors und für alle Personen, welche sich von der Kirche ausgeschlossen fühlen.

Juan Carlos Cruz konnte bereits vor rund drei Jahren persönlich mit dem Papst über den Missbrauch sprechen, welchen er selber in der Kirche erlebt hat. Dabei kritisierte er auch, dass sein Leiden von vielen Bischöfen in der katholischen Kirche in Chile aufgrund seiner sexuellen Orientierung nicht anerkannt wurde. Dass er schwul sei, spiele keine Rolle, solle ihm der Papst darauf gesagt haben. Gott habe ihn so erschaffen, Gott liebe ihn so. Er solle glücklich sein, für wer er ist, habe der Papst weiter ausgeführt.

Dass Juan Carlos Cruz durchaus direkt seine Meinung äussert, und dies auch kritisch gegenüber der Kirche, zeigte sich vor wenigen Tagen, als der Vatikan verlauten liess, dass gleichgeschlechtliche Paare auch weiterhin nicht gesegnet würden. Cruz erklärte dazu gegenüber der Associated Press, dass immer mehr Katholiken aus der Kirche fliehen werden, wenn die Kirche und die Glaubenskongregation sich weiterhin nicht mit der Welt weiterentwickelt, immer ablehnend reagieren und negativ sprechen, und ihre Prioritäten nicht dort setzten, wo sie eigentlich sollten. Er als Katholik würde sofort ein Wechsel bei der Führung der Glaubenskongregation verlangen, so Cruz weiter