WELTWEIT: Akzeptanz gegenüber LGB steigt weiter an

WELTWEIT: Akzeptanz gegenüber LGB steigt weiter an
Wie gross ist die gesellschaftliche Akzeptanz von Homosexualität in welchen Ländern? 38'426 Personen in 34 verschiedenen Ländern - leider ohne die Schweiz - wurden dazu gefragt. Die Auswertung zeigt, dass sich die Akzeptanz seit der letzten Auswertung in den meisten Ländern verbessert hat, doch, der tiefe Graben zwischen einzelnen Staaten ist geblieben...

Welche dieser beiden Aussagen trifft deine Haltung eher: Sollte Homosexualität von der Gesellschaft akzeptiert werden, oder sollte Homosexualität von der Gesellschaft nicht akzeptiert werden? Das unabhängige, amerikanische Pew Research Center befragte insgesamt 38'426 Erwachsene in 34 Ländern weltweit, teils via Telefon, teils persönlich vor Ort. Dabei wollten sie herausfinden, wie sich die Haltung gegenüber der gleichgeschlechtlichen Liebe in diesen Staaten seit den letzten Erhebungen verändert hat. So zeigte sich, dass der Durchschnitt der 34 ausgewählten Länder Homosexualität mit 52 Prozent akzeptiert, und 38 Prozent finden es gesellschaftlich inakzeptabel. Damit zeigt sich erneut eine Mehrheit LGB-freundlich.

An erster Stelle ist Schweden mit 94 Prozent, welche finden, dass die gleichgeschlechtliche Liebe von der Gesellschaft akzeptiert werden soll, gefolgt von den Niederlanden mit 92, Spanien mit 89, sowie Deutschland, Frankreich und Grossbritannien mit je 86 Prozent. Die Schlusslichter in der Befragung bilden Nigeria mit 7 Prozent, Tunesien und Indonesien mit je 9, der Libanon mit 13, sowie Kenia, Russland und die Ukraine mit je 14 Prozent.

Dabei zeigte sich in den meisten Ländern das gleiche Bild: Frauen, jüngere Generationen und Gebildete zeigten eine höhere Akzeptanz als die anderen Bevölkerungsgruppen. Dabei zeigten sich gerade zwischen den Generationen teilweise gewaltige Lücken - insbesondere in Südkorea. Während dort überwältigende 79 Prozent der 18 bis 29-Jährigen erklärten, dass sie Homosexualität akzeptieren, so waren es bei den über 50-Jährigen nur gerade 23 Prozent.

Während die Zahlen bezüglich der Akzeptanz in jenen Ländern, in welchen Homosexualität ohnehin breit akzeptiert wird, stabil blieben, oder gar leicht zurück gingen, so zeigten andere Staaten einen grossen Sprung in Bezug auf die Akzeptanz. So sprachen sich 2002 gerade mal ein Prozent der Kenianer*innen dafür aus, dass Homosexualität akzeptiert werden soll, während es 2019 nun bereits 14 Prozent waren. In Südafrika nahm die Akzeptanz in der gleichen Zeitspanne gar um 21 Prozent zu, und in Südkorea um 19 Prozent. Einen noch grösseren Sprung legte Indien hin, was sicher mit der Legalisierung von Homosexualität im Jahr 2018 durch das Oberste Gericht zu tun hat: Dort stieg der Zuspruch von der ersten Befragung 2014 von 15 auf nun 37 Prozent. Auch in der Türkei kam es seit 2013 zu einer Zunahme der Akzeptanz um 16 Prozent und in Japan um 14 Prozent.

Auf lange Sicht hin gesehen machten auch die USA einen mächtigen Wandel durch: So lag der Wert dort 1994 noch bei 46 Prozent, verglichen mit 49 Prozent, welche Homosexualität ablehnten, doch 2013 waren es bereits 62 Prozent und nach der neusten Umfrage akzeptieren nun 72 Prozent die gleichgeschlechtliche Liebe, verglichen mit 21 Prozent, welche sie ablehnen. Leicht abgenommen haben die Zahlen im Vergleich zu 2013 mit -1 Prozent in Deutschland, -2 Prozent in Russland und -5 Prozent in Griechenland und in Libanon.

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