WELTWEIT: Alle Social Media-Plattformen sind sicherer für LGBTI+ geworden - ausser Twitter
Seit dem Jahr 2021 veröffentlicht GLAAD, eine der grössten LGBTI+ Organisationen in den USA, jährlich den Social Media Safety Index, kurz SMSI. Dabei werden die fünf grössten Social Media-Plattformen unter die Lupe genommen um festzustellen, was die Firmen unternehmen um die LGBTI+ Community zu schützen. Dabei werden jeweils die Sicherheit, die Privatsphäre und die freie Meinungsäusserung untersucht und nach insgesamt 12 Kriterien bewertet, welche explizit auf die Queer Community hin zugeschnitten sind.
Unter den Indikatoren, welche auf den Plattformen beachtet und damit bei der Auswertung unter anderem berücksichtigt werden, gehören der Schutz vor Belästigungen und Hass, die Möglichkeiten die gewünschten Pronomen zu nutzen und das Profil entsprechend anzupassen, sowie die Verhinderung von Werbung, welche für LGBTI+ diskriminierend oder verletzend sein können.
Dabei zeigte sich, dass vor allem die beiden Plattformen des Meta-Konzerns deutliche Fortschritte gegenüber dem vergangenen Jahr gemacht haben. So erhielt Instagram mit 63 Prozent die beste Bewertung im 2023. Dies sind 15 Prozentpunkte mehr als noch im Jahr 2022. Auch bei Facebook ging es innerhalb eines Jahres um 15 Punkte aufwärts. Die nach wie vor grösste Plattform liegt mit 61 Prozent dicht hinter Instagram.
Auf Platz 3 mit 57 Prozent und einer Steigerung um 14 Punkte binnen eines Jahres liegt TikTok. YouTube konnte sich zudem um 9 Prozentpunkte auf neu 54 Prozent verbessern.
Einzig Twitter ist von 2022 bis 2023 deutlich abgestürzt und löste damit TikTok als Schlusslicht ab. Im vergangenen Jahr lag Twitter mit 45 Prozent noch gleichauf mit YouTube, doch während alle anderen Plattformen die 50 Prozent-Marke mittlerweile geknackt haben, so liegt Twitter aktuell gerade mal noch bei 33 Prozent. Dieser Rückschritt geht dabei auf das Konto von Elon Musk, welcher die Plattform übernommen hat.
Twitter ist denn auch jenes Netzwerk, welches GLAAD am meisten Sorgen bereitet. Elon Musk will die Meinungsfreiheit viel höher gewichten und dies leider allzu oft auf Kosten von Minderheiten wie der LGBTI+ Community. So hat er erst im April Schutzmassnahmen abgeschafft, welche ursprünglich eingeführt wurden um trans und nichtbinäre Personen von misgendering und deadnaming zu schützen. Dass er dem Gouverneur Ron DeSantis seine Plattform angeboten hat, um dessen Wahlkampf für das Rennen um die US-Präsidentschaft zu lancieren, spricht zudem ebenfalls Bände. So scheint er sich immer mehr an Rechtsaussen anzupassen.