WELTWEIT: Keine Commonwealth Spiele in Ländern, welche Homosexualität verbieten
Die Fifa erlebt seit der Bekanntgabe, dass die Fussball-Weltmeisterschaften 2022 in Katar stattfinden werden, massive Kritik unter anderem von LGBTI+ und Menschenrechtsorganisationen. Davor wollen sich die Verantwortlichen der Commonwealth Games wohl schützen, und daher liess Katie Sadleir, CEO der Commonwealth Games Federation, nun verlauten, dass es unwahrscheinlich sei, dass die Spiele künftig noch in Ländern stattfinden werden, welche Homosexualität kriminalisieren und die Werte des Sportverbandes nicht teilen.
Mit dieser Ankündigung der Commonwealth Games schränkt sich die Organisation was Veranstaltungsorte betrifft, stark ein, denn in weit mehr als der Hälfte, nämlich in 35 der 54 Ländern, werden gleichgeschlechtliche Aktivitäten noch geahndet. Das hängt vor allem an der kolonialen Vergangenheit, denn Grossbritannien hat das Verbot damals mit der Section 377 in die ganze Welt exportiert.
Während vor allem die grossen, westlichen Nationen wie Grossbritannien selber oder auch Kanada, Neuseeland und Australien, diese längst aufgehoben haben, so steht dieser LGBTI+ feindliche Gesetzestext noch immer in den Büchern vieler Staaten etwa in Afrika, in der Karibik oder in Asien.
Ein Wermutstropfen bleibt jedoch: Niedergeschrieben wird diese Ankündigung, dass die Commonwealth Games nicht mehr in LGBTI+ feindlichen Staaten stattfinden sollen, nämlich nicht. Katie Sadleir erklärte zudem, dass sie die Spiele sehr gerne nach Afrika oder in die Karibik bringen würde, aber aufgrund der Gesetze in vielen dieser Staaten sei sie diesbezüglich sehr zurückhaltend.
Sadleir machte aber auch klar, dass sie eng mit vielen bemerkenswerten LGBTI+ Athlet:innen zusammenarbeite, um so mitzuhelfen, das Bewusstsein und auch die Sichtbarkeit für die Anliegen der Community weltweit zu stärken.
Der Commonwealth ist eine lose Verbindung von eigenständigen Staaten, welche in erster Linie früher einmal britische Kolonien waren. Aktuell gehören dem Commonwealth Staaten in Europa, Nord- und Südamerika, Afrika, Asien und Ozeanien an.