WELTWEIT: Nutzt China Grindr nun zur Spionage?
Er hat Grindr mitgegründet und war lange Zeit CEO der Dating App, Joel Simkhai, doch seine Zeit im Unternehmen ist nun definitiv vorbei, denn der chinesische Tech-Gigant Kunlun Group Limited, welcher Grindr nun vollständig übernommen hat, hat nun auch ihn ersetzt. Neu ist Yahui Zhou, zumindest vorübergehend der CEO des Unternehmens, und Wei Zhou wurde zu seinem Vize und gleichzeitig zum CFO ernannt. Diese Schritte haben nun Sicherheitsexperten auf den Plan gerufen, welche davor warnen, dass China die Dating App dazu nutzen könnte um Daten von den Nutzern abzugreifen und für geheimdienstliche Zwecke zu nutzen. So berichtet etwa auch die Washington Post, dass China damit nicht zuletzt versuchen könnte, seinen Einfluss im Ausland auszubauen, etwa in den USA. Wie die Zeitung weiter berichtet, habe das Land in jüngster Zeit viele Daten überall auf der Welt aufgesaugt um diese für eigene Zwecke zu brauchen – und Grindr ist daran, das jüngste Werkzeug dazu zu werden.
Ein ehemaliger Regierungsanalyst und China-Kenner, Peter Mattis von der Jamestown Foundation, erklärte weiter, dass China ganz klar darauf aus ist, überall persönliche Informationen von möglichst vielen verschiedenen Personen zu sammeln und damit eine Datenbank mit Namen aufzubauen, welche für das Land potentiell hilfreich sein könnten, sei es bezüglich Einfluss oder bezüglich Intelligenz. Sollte der Staat dann einmal mit einer dieser Personen auf irgendeine Weise in Kontakt kommen, dann hat man bereits jede Menge Informationen über ihn gesammelt. Die chinesischen Unternehmen seien zudem oftmals enormem Druck von der Regierung her ausgesetzt um Daten, welche sie gesammelt haben, weiterzureichen. Gerade Akquisitionen von Tech-Firmen aus den USA würden damit auch Peking Tür und Tor öffnen.
Peter Sloterdyk, Marketing-Verantwortlicher von Grindr, beruhigt und hält dem entgegen, dass Grindr modernste Software nutze um die Daten der Nutzer zu schützen, und zudem bleibe die Firma auch nach dieser Übernahme ein amerikanisches Unternehmen. Solche Aussagen kamen auch vom nun abgesetzten CEO Joel Simkhai.