WELTWEIT: Pride-Veranstalter zeigen sich zuversichtlicher für die Saison 2021

WELTWEIT: Pride-Veranstalter zeigen sich zuversichtlicher für die Saison 2021
Während die Vergabe der Covid-Impfungen in vielen Ländern an Fahrt aufnehmen, zeigen sich auch die Pride-Veranstalter zuversichtlicher für den bevorstehenden Sommer. Nachdem im vergangenen Jahr tausende Anlässe abgesagt oder in den virtuellen Raum verlegt werden mussten, so planen neben Zürich, Genf, Chur und Luzern auch zahlreiche andere Städte wieder Demonstrationsumzüge auf der Strasse...

Was die Prides auf der Strasse betraf, so war 2020 ein trostloses Jahr. Umso vielfältiger präsentierten sich dafür aber die Online- und virtuellen Anlässe. Wie es bei der European Pride Organisers Association heisst, habe man 2019 noch etwa 1000 Prides alleine in Europa gezählt. Diese Zahl sei dann im vergangenen Jahr auf unter 30 gefallen. Es gebe nichts, was dieses Gefühl ersetzen kann, unter seines gleichen zu sein und durch die Strassen zu marschieren. Dies ist nun, nach den 18 harten Monaten, welche dann hinter uns liegen werden, besonders wichtig. Gerade für viele junge Menschen ist es möglich, dass sie dann erstmals das Gefühl einer richtigen Community spüren werden, und sehen, dass es noch andere wie sie gibt, heisst es etwa aus Kopenhagen. Die Stadt wird in diesem Jahr zusammen mit Malmö die WorldPride austragen und hofft Mitte August rund eine halbe Million Gäste empfangen zu können.

In Oslo wiederum plant man verschiedene Gruppen zu bilden, welche an der Pride zusammen durch die Strassen gehen. Statt der normalerweise rund 50‘000 Teilnehmenden und 300‘000 Zuschauer*innen sollen in der zweiten Hälfte im Juni drei bis vier Gruppen à je 500 Personen durch die Strassen der norwegischen Hauptstadt marschieren können. Madrid wiederum plant sowohl online aber auch Demonstrationen in den Strassen. Dabei hängt es aber von den dann - Mitte Juli - geltenden Regeln ab, so die Veranstalter. Eine Durchführung zu einem späteren Datum komme aber nicht in Frage. Man wolle wieder zurück auf die Strasse, doch die Frage sei nur wie, denn die Pandemie sei unberechenbar.

Auch in Grossbritannien rechnet man damit, dass es für die Prides wieder auf die Strasse zurück geht. So hat Boris Johnson bereits verkündet, dass das Verbot für Grossanlässe bereits im Juni fallen soll. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass Grossbritannien die Impfung der Bevölkerung mit grossem Tempo vorantreibt. Eine Änderung haben die Pride-Veranstalter in London, Manchester und Birmingham trotzdem angekündigt. Sie werden die Prides um ein paar Wochen nach hinten verschieben, um noch etwas sicherer zu sein. So sollen die Anlässe im August und September über die Bühne gehen.

Wieder andere Städte planen derzeit mehrgleisig, so etwa Toronto. Dort sind in diesem Jahr verschiedene virtuelle Anlässe geplant, sowie ein paar kleinere, an denen man auch physisch teilnehmen kann, etwa in Form von Kunstinstallationen. New York wiederum plant aktuell nur im virtuellen Raum. Die normalerweise grösste, und mit Stonewall auch geschichtsträchtigste Pride in den USA wird am 27. Juni online über die Bühne gehen. Das Motto 2021 wird The Fight Continues sein.

In Zürich plant man derzeit einen Demonstrationsumzug durch die Zürcher Innenstadt für den 19. Juni, sowie ein Pride Festival im kleineren Rahmen auf dem Zeughaushof. Ob an der Parade auch Fahrzeuge zugelassen sein werden, ist aktuell noch nicht bekannt. Die Pride Weeks selber werden vom 7. bis zum 20. Juni stattfinden, wobei auch hier die aktuelle Pandemiesituation und die damit verbundenen Bestimmungen den Takt vorgeben werden. Das Motto der Pride in diesem Jahr ist "Trau Dich - Ehe für alle Jetzt!"

Erstmals erhält zudem Chur eine Pride: Die Khur Pride ist für den Juni unter dem Motto Krüz und Queer angesetzt. Ebenfalls in diesem Jahr soll zudem erstmals eine Pride Zentralschweiz stattfinden. Der Anlass ist für den 4. September in Luzern geplant. Vom 9. bis zum 12. September soll zudem die Geneva Pride über die Bühne gehen: Als Motto wurde FIER-E-X-S bekanntgeben.

Ganz ohne Proteste verlief aber auch das vergangene Jahr nicht: Während zwar die allermeisten der von langer Hand geplanten Prides abgesagt wurden, so beteiligten sich viele aus der Community an den spontanen Demonstrationen der Black Lives Matter- und Black Trans Lives Matter-Proteste im vergangenen Sommer.