WIRTSCHAFT: Apple-Verwaltungsrat setzt sich für LGBTI+ ein
Das Unternehmen werde rechtlichen und finanziellen Risiken ausgesetzt, wenn man weiterhin an den sogenannten DEI-Programmen festhalte, heisst es in einem Vorstoss des National Center for Public Policy Research (NCPPR), einer konservativen Denkfabrik. DEI steht dabei für „diversity, equality and inclusion“, also Programme, welche zur Förderung und zur Unterstützung der LGBTI+ Community und anderer Minderheiten aufgegleist wurden. NCPPR will mit dem Vorstoss nun erreichen, dass sich auch Apple von diesen Programmen verabschiedet.
Gerade in den vergangenen Wochen und Monate, insbesondere seit Donald Trump die Wahlen gewonnen hat, haben zahlreiche Grosskonzerne eine Kehrtwende vollzogen und solche Programme ersatzlos gestrichen. So etwa McDonalds, Amazon, Walmart, oder auch Meta. Der Tech-Gigant hat sogar für seine Plattformen wie Facebook und Instagram neue Richtlinien definiert, welche queerfeindliche Hassreden zulassen.
Soweit soll es bei Apple nicht kommen: Vor der Jahreshauptversammlung, welche am 25. Februar stattfinden wird, hat sich nun der Verwaltungsrat des Unternehmens mit einem Schreiben an seine Investoren gewandt und sie direkt aufgefordert, denn Vorstoss von NCPPR abzulehnen.
In ihrer Stellungnahme zu diesem Vorstoss schreiben sie, dass der Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung die rechtlichen und regulatorischen Risiken, sowie die Einhaltung der Vorschriften des globalen Geschäfts von Apple stets aktiv überwachen. Apple habe ein gutes Compliance-Programm eingeführt und mit diesem Vorstoss werde in unangemessener Weise versucht, in die Geschäftsabläufe und Strategien einzugreifen.
Dass sich Apples Verwaltungsrat derart klar positioniert kommt zu einem Zeitpunkt, in dem zahlreiche andere Grosskonzerne einknicken und der LGBTI+ Community den Rücken zu kehren. Gut möglich, dass Apples Position aber mit Tim Cook zu tun hat. Er ist der Nachfolger von Steve Jobs als CEO von Apple und er hat als erster CEO eines Fortune-500-Unternehmens ein Coming Out als schwul gewagt.