WIRTSCHAFT: Boykott-Aufrufe gegen Grindr wegen neuem CEO
Im September wurde bekanntgegeben, dass George Arison der neue CEO bei Grindr werden wird. Er soll den Posten am 19. Oktober übernehmen. Nun sieht sich Grindr aber seit einigen Tagen mit Boykott-Aufrufen konfrontiert, den ältere Tweets von Arison legen nahe, dass er in der Vergangenheit immer wieder Sympathien für Politiker geäussert hat, welche für ihre Anti-LGBTI+ Haltung und Ansichten bekannt sind.
So hat er im Februar 2020 via Twitter verbreitet, dass er konservativ sei und einige von Trumps Gesetzen unterstütze. Im Januar dieses Jahres erklärte er zudem offen seine Unterstützung für den Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, um eine neue kämpferische, populistische Partei zu führen, sollte Trump in den Schatten gestellt oder geschlagen werden. Er sei zwar nicht der ideale Kandidat, aber meistens habe er Recht, so Arison. Zur Erinnerung: Ron DeSantis hat in Florida neben unzähligen Anti-LGBTI+ Gesetzen auch das Don't Say Gay-Gesetz zu verantworten.
Ebenfalls in diesem Februar schrieb er über den Gouverneur von Virginia, Glenn Youngkin, dass dieser sich als Präsidentschaftskandidat der Republikaner in Stellung bringen solle. Youngkin setzt sich dafür ein, dass queere Studierende und Schüler:innen bei den Eltern zwangsgeoutet werden, und er hat den gesetzlichen Schutz für trans Kinder aufgehoben. Weiter erklärte er, dass er die Ehe für alle nicht unterstütze, doch sie sei nun mal gesetzlich akzeptiert.
Grindr scheint derzeit weiterhin an der Entscheidung von George Arison als CEO festzuhalten: In einer Mitteilung gegenüber The Advocate unterstreicht das Unternehmen, dass George ein offen schwuler Mann sei, stolz verheiratet mit seinem Ehemann, und er sei Vater von zwei Kindern. Er sei zudem ein leidenschaftlicher Kämpfer für die Rechte und die Freiheiten von LGBTI+ Menschen rund um den Globus.
LGBTI+ Aktivist:innen sehen dies komplett anders und rufen nun zum Boykott von Grindr auf: So macht etwa Aktivistin Diana Adams die User darauf aufmerksam, dass sie künftig ihre privatesten Informationen mit einem Unternehmen teilen, dessen CEO sich offensichtlich weder um die Rechte von LGBTI+ noch um sexuelle Freiheiten kümmere. Riley Lopez, Sprecher von NARAL Pro-Choice America fragt zudem, ob es nun an der Zeit sei, dass queere Menschen die toxische und ausbeuterische Plattform Grindr ablehnen, nun, da der neue CEO des Unternehmens ein pro-Trump Konservativer sei?