WIRTSCHAFT: Detailhändler Target streicht Pride-Sortiment zusammen

WIRTSCHAFT: Detailhändler Target streicht Pride-Sortiment zusammen
Rechtsaussen scheint ihr Ziel zumindest teilweise erreicht zu haben: Wie einer der grössten Detailhändler der USA und einer der grössten Arbeitgeber des Landes, Target, mitteilt, wird das Pride-Sortiment für diesen Sommer stark zusammengestrichen und nur noch in gewissen Filialen ausgestellt sein. Dies ist eine Reaktion auf die massiven Anfeindungen von rechten und konservativen Kreisen im vergangenen Jahr.

Das Unternehmen fand sich insbesondere im vergangenen Jahr plötzlich mitten im Kulturkampf wieder. Boykottdrohungen und massive Anfeindungen gegen das Personal in den Supermärkten führten dazu, dass der Detailhandelsriese Target nun bekannt gab, dass die Pride-Kollektionen diesmal deutlich kleiner ausfallen und nur in gewissen Läden zu sehen sein werden.

Die diesjährige Pride-Kollektion umfasse erneut Kleider für Erwachsene, Haushaltsartikel, sowie Lebensmittel und Getränke im Pride-Design. Die Artikel, je nachdem wie gut die Verkäufe in den vergangenen Jahren liefen, sollen weiterhin online verfügbar sein, aber nur noch in bestimmten Filialen tatsächlich ausgestellt werden. Dies, nachdem im vergangenen Jahr teils sogar Gestelle mit Pride-Artikel in den Läden von aufgebrachten, äusserst LGBTI+ feindlichen Kund:innen zerstört wurden.

Wie das Unternehmen aber weiter betont, werde man an firmeninternen Pride-Events festhalten, zudem werde man auch wieder an der Pride in Minneapolis, wo sich der Target-Hauptsitz befindet, sowie in anderen Städten im ganzen Land teilnehmen. Auch die finanzielle Unterstützung von LGBTI+ Organisationen werde man weiterführen.

Aufgrund der Anfeindungen und der Kontroversen, vor allem von rechtsextremen, christlich-konservativen und queerfeindlichen Gruppierungen initiiert, erlebte Target im vergangenen Jahr Umsatzeinbussen von rund 5.4 Prozent. Dies war mehr als sie erwartet haben. Dass das Pride-Sortiment minimiert und über andere Kanäle verkauft wird, habe laut dem Unternehmen aber auch vor allem mit dem Schutz der Mitarbeitenden zu tun, welche massiv angefeindet und teilweise gar bedroht wurden.

Bild: © Mike Kalasnik from Fort Mill, USA / Creative Commons Attribution-Share Alike 2.0 Generic