WIRTSCHAFT: Grindr blitzt bei Berufung ab - 5.2 Millionen Busse bleibt

WIRTSCHAFT: Grindr blitzt bei Berufung ab - 5.2 Millionen Busse bleibt
Wegen Datenschutzverletzungen wurde Grindr in Norwegen zur Zahlung einer hohen Geldbusse verurteilt. Das Unternehmen ging darauf in Berufung, doch auch die Richter der nächsthöheren Instanz bestätigten das Fehlverhalten der Dating App in allen Punkten und damit bleibt auch die Strafe von umgerechnet 5.2 Millionen Schweizer Franken bestehen.

Der Umgang mit sensiblen Daten durch die Dating App Grindr sorgte schon mehrfach für Kritik. In Norwegen erhob die zuständige Datenschutzbehörde deswegen bereits Anklage und bekam Recht. Die Geldbusse wurde dann 2021 vom Bezirksgericht Oslo von den durch die Behörden angekündigten 100 Millionen Norwegischen Kronen auf 65 Millionen Kronen reduziert, sprich von 7.94 Millionen auf 5.16 Millionen Schweizer Franken.

Diese Strafe wollte Grindr aber nicht akzeptieren, und ging in Berufung. Nun urteilte das Oberlandesgericht Borgarting und schloss sich den Richtern in Oslo an - und zwar in allen Anklagepunkten. So bestätigte das Gericht, dass gegen die norwegische Datenschutz-Grundverordnung verstossen wurde, und auch die Höhe der Strafe wurde beibehalten. Zudem muss das Unternehmen auch die Gerichtskosten übernehmen. Der Verstoss sei grob und vorsätzlich gewesen, so die Richter.

Grindr zeigte sich vom Urteil enttäuscht und erklärt, dass man es akzeptieren werde. Man werde weiterhin die Privatsphäre der Nutzenden schützen und die geltenden Datenschutzgesetze uneingeschränkt einhalten, schreibt das Unternehmen in einer Stellungnahme weiter.

Grindr hat laut Gericht Informationen wie den Beziehungsstatus und die sexuelle Orientierung an Werbekunden weitergegeben ohne dabei die nötige Einwilligung der Nutzenden gehabt zu haben. Zudem wurden auch Standortdaten weitergereicht, was die Richter als erschwerenden Umstand beurteilten. Anhand dieser Bewegungsdaten sei es möglich gewesen, Rückschlüsse auf eine Person zu treffen und deren Identität herauszufinden.

Grindr wiederum hat die Vorwürfe damals bestritten und erklärt, dass man keine sensiblen personenbezogenen Daten weitergegen habe. Weiter sei auch die Strafe viel zu hoch.