WIRTSCHAFT: Nintendo anerkennt gleichgeschlechtliche Paare
Es war erst vor wenigen Wochen als ein Gericht in Osaka urteilte, dass die Ehe für alle gegen die japanische Verfassung verstosse und damit auf dem Weg über die Gerichte nicht geöffnet werden kann. Damit bleibt derzeit wohl nur die Möglichkeit über die Politik, und da tut sich Japan und insbesondere seine Regierungspartei derzeit noch sehr schwer damit.
Einzelne Städte, wie unter anderem auch Sapporo und Tokio, haben zwar bereits sogenannte Partnerschaftszertifikate eingeführt, doch diese gelten nur auf Gemeindeebene, sie sind nicht bindend und sie haben deshalb nur einen symbolischen Charakter, auch wenn damit zumindest eine gewisse Absicherung für gleichgeschlechtliche Paare möglich ist. Ausgeschlossen sind aber etwa das Erbrecht, sowie Elternrechte.
Da es auf politischem Weg derzeit kaum vorwärts geht, prescht nun der japanische Game- und Spielkonsolenhersteller Nintendo vor und stellt ein sogenanntes Partnerschaftssystem vor, um damit gleichgeschlechtliche Paare anzuerkenen. Der Hauptsitz der Firma liegt nämlich just in Osaka, wo die Richter sich gegen die Ehe für alle ausgesprochen haben.
Obwohl gleichgeschlechtliche Paare nach dem derzeitigen Recht in Japan nicht anerkannt werden, so schreibt der Konzern, sorge dieses System dafür, dass die Partner von Paaren in einer Lebenspartnerschaft die selben Vorzüge erhalten wie verheiratete Paare. Mit diesem Schritt wolle man eine Arbeitsumgebung schaffen, welche jeden der einzigartigen Mitarbeitenden von Nintendo unterstützt und ermutige.
Für die LGBTI+ Community in Japan stellt die Ankündigung von Nintendo einen enormen Fortschritt dar, zählt die Firma doch zu den prominentesten und reichsten in ganz Japan. Zudem passt dieser Schritt auch zur Firmenkultur, unterstützt doch Nintendo die Rechte von LGBTI+ bereits seit langem. So war das Unternehmen stets stolz auf seine queeren Mitarbeitenden und brachte auch immer wieder queere Charaktere in die Spiele.