WIRTSCHAFT: Weltweit erste LGBTI+ Kryptowährung in Madrid lanciert
Es ist ein Wortspiel aus einem homophoben Schimpfwort im Spanischen und einer Kryptowährung, und dies soll der queeren Wirtschaft nun Flügel verleihen und weltweit die Gleichstellung voranbringen. Mit Maricoin ist im queeren Viertel Chueca der spanischen Hauptstadt nun die erste LGBTI+ Kryptowährung gestartet. Zuerst gibt es einen einwöchtigen Pilotversuch mit zehn Unternehmen aus dem Quartier, und danach soll der Maricoin auch die Welt erobern.
Die neue Kryptowährung soll in erster Linie als Zahlungsmittel für LGBTI+ freundliche und queere Unternehmen und Geschäfte dienen, aber auch bei Veranstaltungen zum Einsatz kommen. Einer der Gründer, Juan Belmonte, glaubt denn auch an den Erfolg des Projekt und erklärte gegenüber der Thomson Reuters Foundation, dass die Community profitieren solle, anstelle von Versicherungen, Banken und grossen Unternehmen, welche LGBTI+ Menschen oftmals gar nicht unterstützen.
Der weltweite LGBTI+ Markt sei riesig, und laut einer Studie der Credit Suisse nach Japan, aber noch vor Deutschland, die viertgrösste Volkswirtschaft, was die Kaufkraft angehe. Laut einer anderen Studie aus dem Jahr 2018 soll die queere Kaufkraft 2016 alleine in den USA rund eine Billion US-Dollar betragen haben. Dieses Gewicht und diese Macht solle man besser nutzen, so Belmonte weiter.
Seine Pläne sind den auch klar: Der Maricoin soll zum LGBTI+ Zahlungsmittel in vielen Unternehmen zum Einsatz kommen, und zwar von Cafés über Hotels, Fitnesscenter, Shops, Restaurants bis hin zu Partys oder Clubs. Doch damit diese Geschäfte die Währung verwenden dürfen, müssen sie erst ein Vereinbarung unterzeichnen, mit welcher sie sich verpflichten, dass sie die Rechte von LGBTI+ Menschen und allen anderen, welche Ausgrenzung erleben, verteidigen. Des weiteren müssen sie sich für eine soziale, ethische und transparente Wirtschaft einsetzen.
Die Risikokapitalgesellschaft Borderless Capital in Miami unterstützt dabei den Maricoin und laut den Gründern, gibt es bereits eine Warteliste von 8000 Personen, welche die Kryptowährung kaufen wollen, sobald sie in den Handel kommt. Zu einem späteren Zeitpunkt soll der Maricoin auch als Finanzierungsquelle für queere Unternehmen weltweit ausgebaut werden, etwa mit der Vergabe von Mikrokrediten an Kleinunternehmen oder an queere Hilfsprojekte.
Wo der Maricoin überall zum Einsatz kommt, soll zudem auf einer Karte ersichtlich werden. Diese soll dann gleichzeitig auch als Reiseführer für queere Geschäfte und Unternehmen dienen - und dies auf der ganzen Welt.