GESUNDHEIT: Wird Antibiotikum bald zur Vorbeugung von STI empfohlen?

Der verbesserte Zugang zu PrEP hat dazugeführt, dass die HIV-Neuinfektionen stark zurückgegangen sind. Die anderen sexuell übertragbaren Krankheiten (STI), sind dafür aber in den vergangenen Jahren teils sprunghaft angestiegen. Nachdem eine Studie gezeigt hat, dass das Antibiotikum Doxycyclin helfen kann, die Zahl an Neuinfektionen bei STI wie Gonorrhoe (Tripper), Syphilis und Chlamydien stark zu senken, sieht das Center for Disease Control and Prevention (CDC) in den USA nun offenbar eine breitere Anwendung dieses Antibiotikums vor.

Diese Entscheidung basiert auf vier Studien, welche gezeigt haben, dass der Einsatz von Doxycyclin dazu führen kann, dass die Fälle von STI bei Risikogruppen in der Queer Community um bis zu 40 Prozent abnehmen kann. Da diese betroffenen Personen jeweils auch das höchste Risiko für eine erneute Infektion, könnte Doxycyclin auch hier helfen, diese Ketten zu brechen.

Doxycyclin, oft auch als Doxy PEP bezeichnet, soll quasi wie eine „Pille danach“ insbesondere für queere Männer und trans Frauen verwendet werden. So sieht das CDC vor, dass Personen dieser Risikogruppen das Antibiotikum innerhalb von drei Tagen nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr einnehmen. Dies solle helfen um den starken Anstieg an sexuell übertragbaren Krankheiten einzudämmen. So verzeichnete die USA rund 2.5 Millionen Fälle an STI alleine im Jahr 2021. Dies entspricht einer Zunahme von 42 Prozent innerhalb der vergangenen zehn Jahre.

Diese neue Richtlinie ist noch nicht definitiv. Es läuft nun eine Frist von 45 Tagen bis die finale Version durch das CDC veröffentlicht wird. Doxycyclin soll dabei als ein weiteres Werkzeug gegen die Ausbreitung von STI angesehen werden, bis eine neue, bessere Methode gefunden wird. Im Bericht des CDC wird die besorgniserregende Zunahme von Antibiotikaresistenzen nicht erwähnt, welche unter anderem auch auf die weitere Verbreitung und die häufigere Einnahme von Antibiotikum zurückzuführen ist.