TRAVEL: Nepal will sich verstärkt als LGBTI+ Reiseziel präsentieren
Jährlich geben queere Menschen geschätzte 4.7 Billionen US-Dollar, rund 4.3 Billionen Schweizer Franken, aus, ein grosser Anteil davon für Reisen. Sei es für Flüge, Hotels, Aktivitäten vor Ort, aber auch für Essen und Shopping. Von diesem Kuchen möchte nun auch Nepal etwas abgekommen und so möchte sich das Land in Zukunft als LGBTI+ freundliche Reisedestination präsentieren.
Die Erfolge, welche das Land im Himalaya vorzuweisen hat, sind den auch beeindruckend. Nach Taiwan als erst zweites Land auf dem gesamten asiatischen Kontinent hat Nepal durch eine Gerichtsentscheid im vergangenen November die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare geöffnet. Dem voraus ging ein jahrelanger Kampf der LGBTI+ Community, sowohl vor Gericht wie auch auf politischem Weg.
Sehr stolz auf das erreichte zeigt sich daher auch Sunil Babu Pant. Er war das erste Mitglied der LGBTI+ Community in ganz Asien, der den Sprung in ein Parlament geschafft hat. Dort hat er sich mit sehr viel Engagement für queere Menschen und ihre Rechte stark gemacht und so zahlreiche Erfolge erzielt.
Noch vor wenigen Jahren habe es zum Alltag gehört, dass die Polizei homosexuelle und trans Menschen auf den Strassen verprügelt habe, so Sunil Babu Pant. Nach zwei Jahrzehnten der juristischen Auseinandersetzungen werde die LGBTI+ Community und ihre Rechte nun durch die Gesellschaft akzeptiert. Jetzt habe die zweite Phase begonnen, so der Politiker weiter, und dies heisse, dass queere Menschen auch wirtschaftlich die gleichen Chancen haben sollen. Dafür müsse man nun LGBTI+ Tourist:innen nach Nepal holen.
Sunil Babu Pant hat daher eine internationale LGBTI+ Tourismuskonferenz organisiert, um Nepal als queerfreundliches Reiseziel bekannter zu machen. Dabei unterstreicht er gleich zwei Ziele, welche er damit verfolgen will. Einerseits wirtschaftlich: Der Rainbow Tourism, wie er es nennt, verspreche wirtschaftliches Wachstum. Damit werden unter anderem auch neue Jobs geschaffen, was zum Wohlstand in der Bevölkerung beiträgt. Andererseits aber auch gesellschaftlich: Wenn mehr queere Tourist:innen nach Nepal reisen, dann helfe dies auch die Sichtbarkeit der Community vor Ort zu unterstützen um damit die Inklusion in der Gesellschaft weiter voranzutreiben.