NEPAL: Erstes LGBTI+ Paar konnte endlich heiraten
Es war ein historischer Moment im Juli und die Freude in der LGBTI+ Community war enorm: Die Obersten Richter des Landes urteilten, dass gleichgeschlechtliche Paare das Recht auf eine Ehe haben sollen, obwohl die Ehe im Zivilgesetz eigentlich als Verbindung zwischen Mann und Frau definiert ist. Die Richter ordneten darauf an, dass LGBTI+ Paare ab sofort ihre Ehe registrieren lassen können, obwohl eine gesetzliche Regelung noch fehlt. Das Parlament wurde zudem beauftragt, die gesetzliche Grundlage zu schaffen um die Ehe für alle auch ins Gesetz zu überführen.
Es zeigte sich darauf aber als schwieriger als gedacht, wie Surendra Pandey und Maya Gurung selber erfahren mussten. Ihr Antrag auf eine Ehe wurde erst von einem Bezirksgericht und danach auch noch von einem Obergericht abgelehnt. Erst Ende November schrieb das Paar doch noch Geschichte und ihre Ehe wurde vom Dorfrat von Dorje, westlich der Hauptstadt Kathmandu gelegen, offiziell vollzogen.
Möglich wurde dies durch das Innenministerium, welches in aller Eile die Behörden in den Gemeinden anwies, dass sie nun auch Ehen für gleichgeschlechtliche Paare vollziehen dürfen. Für Surendra Pandey und Maya Gurung war es nun noch die offizielle, zivile Eheschliessung, da sie bereits 2017 in einem hinduistischen Tempel eine symbolische Hochzeitszeremonie abhielten.
Gurung und Pandey lernten sich 2015 kennen und lieben. Dabei ist Pandey ein Cis-Mann und Gurung eine trans Frau, welche aber durch das nepalesische Gesetz noch immer als Mann angesehen wird. Aus diesem Grund konnten die Beiden erst jetzt heiraten, da gleichgeschlechtliche Ehen nun zugelassen sind.
Nepal ist das erst zweite Land in Asien, welches die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare öffnet. Bereits 2019 hat Taiwan diesen Schritt vollzogen. Auch Thailand macht derzeit diesbezüglich vorwärts und könnte schon bald das nächste Land werden, welches die Ehe für alle einführt.