AUSTRALIEN: Die Leichen des schwulen Paares aus Sydney wurden gefunden
Warnung: Der folgende Bericht schildert Details eines Gewaltverbrechens.
Der mutmassliche Täter im Mordfall von Sydney, ein Polizist, hat sich wenige Tage nach der Tat selber bei der Polizei gestellt, jedoch hat er darauf offenbar kein Geständnis abgelegt. Trotzdem wurde Anklage gegen ihn wegen zweifachen Mordes erhoben. Wo sich die beiden Leichen befinden, war auch mehr als eine Woche nach der Tat noch immer nicht bekannt, denn der 28-Jährige zeigte sich seit seiner Verhaftung wenig kooperativ. Doch am Dienstag brach er schliesslich sein Schweigen und sagte den Ermittlungsbehörden, wo sich die Leichen von Jesse Baird und Luke Davies befinden.
Wie die Polizei später bekannt gab, wurden dort tatsächlich die beiden Leichen des Paars gefunden. Man habe die Familien der Beiden bereits informiert. Im Namen der Angehörigen wolle man den Familien Davies und Baird, sowie deren Freunden und der LGBTI+ Community nicht nur in New South Wales, sondern in ganz Australien, sein Beileid aussprechen, erklärte die Polizei darauf an einer Pressekonferenz. Man wolle sich auch bei der Community für ihre Unterstützung bedanken, denn jede Information und jedes Puzzleteil sei wertvoll gewesen und habe mitgeholfen.
Die Polizei geht weiterhin von einer Beziehungstat aus, da der mutmassliche Täter Baired zuvor gedatet hat. Wie die Polizei bereits zuvor während einer Pressekonferenz erklärte, konzentrierte sich die Suche zuletzt auf ein ländliches Grundstück in Bungonia rund 200 Kilometer von Sydney entfernt. Dort wurden unter anderem auch Taucher eingesetzt, welche Wasserlöcher und Dämme absuchten. Die Suche dort blieb aber erfolglos, doch rund 20 Minuten entfernt, immer noch in Bungonia, habe man nach den Angaben des mutmasslichen Täters schliesslich die Leichen finden können. Sie seien auf einem Grundstück gelegen und mit Schutt und Steinen bedeckt worden.
In Bezug auf die Tat geht die Polizei derzeit davon aus, dass das Paar in Bairds Wohnung umgebracht wurde. Dort wurde eine Patronenhülse gefunden, welche von einer Dienstwaffe stammt, welche der mutmassliche Täter aus einem Polizeisafe genommen und später wieder zurückgebracht hat. Zudem wurde dort auch eine erhebliche Menge Blut vorgefunden. Laut Nachbarn sollen zum Tatzeitpunkt mindestens ein, vielleicht auch mehrere Schüsse gehört worden sein. Die Leichen soll der Täter darauf mit einem angemieteten Van nach Bungonia transportiert haben.
Die LGBTI+ Community in Australien ist erschüttert über den Vorfall: Da am Wochenende der Sydney Gay & Lesbian Mardi Gras stattfindet, haben die Veranstalter bekannt gegeben, dass die Polizei diesmal nicht an der Parade mitlaufen dürfe. Obwohl es auch queere Polizist:innen gebe, sei man zur Überzeugung gekommen, dass die Polizei von der Parade des diesjährigen Sydney Gay & Lesbian Mardi Gras ausgeschlossen werden soll. Man habe diese Entscheidung nicht leichtfertig getroffen, heisst es in einer Mitteilung der Veranstaltenden, doch die Community brauche nun Zeit um über den Tod von Jesse Baird und Luke Davies zu trauern. Die Polizei als Teilnehmende am Mardi Gras würde dies stören.
Laut einem Sprecher der NSW Police sei man enttäuscht, dass man vom Mardi Gras ausgeschlossen wurde, doch man werde sich weiterhin eng mit der LGBTI+ Community austauschen. Man werde auch mit den Veranstaltenden zusammenarbeiten, damit alle am Samstag einen sicheren Anlass in Sydney geniessen können.
Brauchst Du Hilfe und möchtest Du mit jemandem sprechen? Hier findest Du Hilfe:
Die Schweizer LGBT+ Helpline steht Dir unter der Nummer 0800 133 133 kostenlos zur Verfügung. Mehr Infos: lgbt-helpline.ch
Weitere Information erhältst Du auch unter:
Du-bist-du.ch: Beratung und Information
Milchjugend: Übersicht über queere Jugendgruppen
Transgender Network Switzerland: Dachorganisation für trans Menschen
LOS: Lesbenorganisation Schweiz
Pink Cross: Dachorganisation schwuler und bisexueller Männer